Die Gilgenburger Straße verbindet in Hirschgarten die Stillerzeile mit der Straße Am Wiesenhain, ist zirka 300 Meter lang und zwischen 10,5 Meter und elf Meter breit, Gehsteige inklusive. Bereits aufgeführt in der Investitionsplanung 2009 – 2013 soll nun nach Vorstellungen des Bezirksamtes(BA) der Ausbau in den Jahren 2011/2012 erfolgen.
Doch welcher Ausbau? Dazu präsentierte das BA in der Ausschusssitzung für Stadtplanung und Verkehr zwei Ausbauvarianten. Kostenpunkt: Variante I mit etwa 900.000 €, Variante II mit etwa 80.000 €.
Wie erklärt sich dieser große Unterschied? Bei der Variante II würde nur der nördliche Gehweg so instand gesetzt werden, dass darauf dann Autos parken könnten. Derzeit geschieht dies zwar auch, ist aber untersagt, weil das Mosaikpflaster darunter leidet. Bei der Variante II würde auch die Fahrbahndecke erneuert werden und ein Regenwasserkanal, der etwa die Hälfte der Gesamtsumme ausmachen würde, gebaut werden.
Ein halbes Dutzend Anwohner waren erschienen und machte sich für die billigere Variante stark. Verständlich, denn diese Maßnahme ist „straßenausbaubeitragspflichtig“, so der behördliche Ausdruck. Die Anwohner werden also zur Kasse gebeten.
Heidrun Meißner (SPD) wies darauf hin, dass die Fahrbahndecke noch nicht so schlecht aussehe, wenn sie diese mit anderen bezirklichen Straßen vergleiche. Die Anwohner konnten keine Notwendigkeit für einen Regenwasserkanal sehen. „Wir sind noch nie im Wasser erstickt“, so ihre Sprecherin, die Wasserversickerungsgruben vor den Miethäusern seien ausreichend. Außerdem gebe es für zusätzlich benötigte Parkplätze die Möglichkeit, solche auf Privatland der Wohnungsbaugesellschaft zu errichten.
Eine gewisse Nachdenklichkeit machte sich aber dann breit, als die Vertreter des BA darauf hinwiesen, dass der in Variante I beabsichtigte Ausbau nicht aufgehoben wäre sondern nur aufgeschoben. In etwa einem Jahrzehnt wäre dann ein Neubau auch der Fahrbahndedcke unumgänglich.
Ernst Welters (DIE LINKE.) regte an, das BA möge – insbesondere wegen der Parkraumthematik - mit der DEGEWO Kontakt aufnehmen, und wurde dabei von Stefan Förster (FDP) unterstützt.
Und Axel Sauerteig (B90/Die Grünen) stellte abschließend die Frage in den Raum: „Variante II verschiebt Variante I nur um zehn Jahre?“
Rainer Hölmer (SPD) und der Tiefbauamtsleiter Papst betonten noch, dass eine Entscheidung noch nicht getroffen worden sei. Man wollte ein Meinungsbild des Ausschusses gewinnen.
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