friedrichshagen.net-Redakteur Detlef Kummnik fragte vor kurzem in der Christophoruskirche nach, ob es auf das neue Läuten schon irgendwelche Reaktionen gäbe. Pfarrer Alexander Höner antwortete darauf: "Ja, es stimmt, eine unserer drei Glocken läutet seit dem 1. Februar 2012 um 12 Uhr für knapp eine Minute. Wir hatten am vergangenen Dienstag eine gemeinsame Sitzung von Gemeindekirchenrat und -beirat und da habe ich gefragt, welche Reaktionen bisher auf das Mittagsläuten erfahren worden sind. Es gab nur positive Rückmeldungen, nicht eine einzige kritische. Auch bin ich selber darauf im Alltag noch nicht kritisch angefragt worden, die häufigste Reaktion ist: Das ist eine schöne Idee!"
In der DDR wurde das Läuten von Kirchenglocken mancherorts als Provokation verstanden, ist doch eine Kirchenglocke auch Musik, die den Tageslauf unterbricht und die Menschen gelegentlich ruft: Zum Gebet, zum Konzert oder Gottesdienst; sie erklingen zu Hochzeiten ebenso wie zu traurigen Anlässen, Begräbnissen etwa. Immer aber ist "etwas kirchliches" mit dem Geläut verbunden worden und so manchem Bezirksfürsten war dies ein ordentlicher Dorn im Auge.
Im "Christophorusboten" schreibt Pfarrer Höner ergänzend dazu: "Auf der Höhe des Tages inne halten und seine Sinne auf die göttliche Kraft richten. Für einen Augenblick, einen Dank flüstern, eine Bitte gen Himmel werfen, dem Pulsieren des Lebens zuhören. Das tut uns gut. Unsere Kirchglocken werden uns von nun an jeden Mittag daran erinnern."
Dank geht an den GKR der Gemeinde für diesen Entschluss, denn nun hören die Friedrichshagener, was die Uhr geschlagen hat.
In der Gemeinde gibt es übrigens eine Läuteordnung. Wer sie einsehen möchte, kann sich bitte an das Gemeindebüro wenden.
Text/Foto: Uwe Baumann
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