29.11.2011


Unter einem Dach

Gestern fand die Flugrouten-Demo in der Christophoruskirche statt – zum ersten Mal sozusagen mit einem Dach über dem Kopf.

Ein Blick ins Kirchenschiff und auf die Emporen der Christophorus-Kirche verrät: das Interesse der Bürgerinnen und Bürger zum Thema Flugrouten ist groß.

Zahlreiche Menschen kamen, vielleicht nicht ganz so viele wie bisher üblich, denn offiziell kann die Friedrichshagener Kirche nur etwa eintausend Menschen Platz bieten. Wie immer standen harte Fakten – Lärmemission, Feinstaubbelastung und neuere Entwicklungen zum Thema Flugrouten – zur Diskussion.

Besonders der Treptow-Köpenicker Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) musste Rede und Antwort stehen – und was soll man antworten, wenn die eigene Partei auf Landesebene eine andere Meinung vertritt. Igel jedenfalls betonte vor dem Auditorium, dass er den Flugrouten nicht zustimmt.

Zeitgleich fand auch eine Demonstration in Frankfurt/M. gegen die Nordwestbahn statt, die Themen – natürlich – die gleichen wie in Friedrichshagen. Via FRANKFURTER RUNDSCHAU schildern Bürgerinnen und Bürger, was angesichts eines offenbaren Dauerlärms mit ihrem Leben geschieht
(http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/neue-landebahn-laerm-ohne-ende,2641734,11071484.html).

Die Friedrichshagener und ihre Gäste erfuhren während eines kurzen, populären Vortrags, was ihnen in Sachen krebs- erregender Feinstaubbelastung durch den Flugverkehr bevorstehen könnte. Die Partikel von einer Größe von 0,04 µm bilden eine Gruppe organischer Verbindungen, die durch ihren hohen Gehalt an krebserregenden polyzyklischen Aromaten nicht nur lungengängig und krankheitsfördernd sind, sondern auch die Blut-Hirnschranke überwinden können und damit zu einer Gefahr für das zentrale Nervensystem werden (Informationen finden Sie unter anderem hier).

In vielerlei kurzen Wortbeiträgen kam der deutliche Wille der Bürgerinnen und Bürger zum Ausdruck, weiterhin in offenbarer und innerlicher Verbundenheit gegen die veränderten Flugrouten protestieren und sich mit einem wie auch immer geartetem Schicksal nicht abfinden zu wollen.

Dank geht an die Evangelische Kirchengemeinde, Pfarrer Alexander Höner, an die fleißigen Helfer im Hintergrund und natürlich an die Friedrichshagener Bürgerinitiative für ihr kontinuierliches Arbeiten für eine lebenswerte Zukunft in der Region.

Text/Fotos: Uwe Baumann

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