Ein Schal im Rucksack für die kühleren Abendstunden wird wahrscheinlich auch in den kommenden Wochen auf einem Ausflug in der schönen Müggelseeregion oder beim Leck-Eis in der Bölschestraße nicht komplett zu verachten sein. Das Wetter bleibt wechselhaft, da tut es um so mehr gut, im Leben einige Konstanten zu bewahren.
In den meisten von uns rührt sich zu dieser Jahreszeit der Drang nach Fortbewegung in freier Natur mit Boot, Fahrrad oder per pedes. Deshalb wollen wir, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, ein paar gut gemeinte Tipps loswerden.
Die Saisonfähren F21 und F23 legen seit Karfreitag wieder ab. Bis Anfang November sind die Solarschiffe zwischen Krampenburg und Schmöckwitz bzw. zwischen Müggelwerderweg und Kruggasse in Rahnsdorf unterwegs. Ausflügler können zum normalen Tarif dabei sein. Erste Überfahrt ist um 10:00 Uhr. Die F21 fährt dienstags bis freitags bis 18:00 Uhr im Halbstunden-takt, am Wochenende bis 19:00 Uhr. Die F23 fährt stündlich, wochentags bis 19:00 Uhr, am Wochenende bis 20:00 Uhr.
Die Ruderfähre "Paule III" (F24) startet mit neuem Fährmann (wir berichteten am 6. Februar darüber) am 1. Mai, passend zur Saisoneröffnung beim letzten verbliebenen Müggelseefischer Andreas Thamm, der mit Tochter Maria das Geschäft auf der Rahnsdorfer Seite nahe der kurzen Fährverbindung betreibt. Einen schönen Artikel über die "Kultfischerei" Thamm schrieb Kollege Ralf Drescher am 23.11.2017 in der "Berliner Woche".
Naturnahe Freizeiterlebnisse ergeben sich für alle Einheimischen und Besucher rund um den Müggelsee im Grunde ganz automatisch. An vielen Stellen kann man nah ans Wasser, recht gut ausgebaute Wege für Fußgänger und Radfahrer führen rund um den Müggelsee.
Als Startpunkt bestens geeignet erscheint der S-Bahnhof Friedrichshagen, den Sie mit der Linie S3 aus Richtung Ostkreuz oder Erkner erreichen. Von dort kann man zum einen (wenn man den Bahnhof rechts raus verlässt) gemütlich durch die Bölschestraße bummeln, zum anderen sind auch die Seitenstraßen für Freunde individueller Architektur zu empfehlen. Kleine individuelle Geschäfte und Restaurants sind zu entdecken, am Marktplatz kann man dem "alten Fritz" einen Gruß zuwerfen und auf halbem Weg zum Müggelsee im Schatten der Christophoruskirche eine Pause machen, falls man nicht so gut zu Fuß ist. Wer Augen hat, zu sehen, dem sollte bis zum ersten Blick auf's Wasser nicht langweilig werden. Dieses erreicht man nach 1 km "Bölsche" linker Hand der ehemaligen Brauerei durch die Josef-Nawrocki-Straße, vorbei an der imposanten "Villa Ehrlich" den Weg rechts hinunter zum Spreetunnel.
An der halblinks gelegenen Schiffsanlegestelle besteht nun die Option der Weiterfahrt mit einem Fahrgastschiff.
Durch den denkmalgeschützten Spreetunnel hindurch und der Nase nach, den Müggelsee immer links im Auge behaltend, erreicht man zu Fuß in 30-60 Minuten, je nach Laufgeschwindigkeit, das Ausflugslokal "Rübezahl".
Wer dort erst warm geworden ist, geht weiter bis zur früheren Anlage "Müggelseeperle". Optional kann man auch auf Höhe "Rübezahl" 90° rechts abbiegen und den Weg Richtung Müggelheimer Damm und weiter Richtung "Teufelssee" laufen (oder Fahrradfahren). Mit dem Auto ist aber dort Schluss, zumindest, wenn man Richtung Naturlehrpfad Teufelssee möchte, sollte man die Karosse auf dem Parkplatz abstellen.
Ein Tagesausflug lohnt sich in jedem Fall, sofern man nicht auf "Bespaßung" an jeder Ecke aus ist. Dafür sind andere Berliner Bezirke zuständig. Neben der S3 erreichen Sie uns auch mit den Tramlinien 60 und 61 aus Schöneweide und Adlershof.
Eine Bitte: Achten Sie die Natur und die Baudenkmäler und räumen Sie hinter sich auf, wenn Sie gehen, damit die nachfolgenden Besucher es ebenso erholsam vorfinden wie Sie selbst!
Falls Sie im Nachgang freudiges oder kritisches mizuteilen haben, dann schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder einen Leserbrief. Viel Spaß und gute Entspannung!
Bild 1: Wolf Glaeser
Bilder 2 - 4: Renate Patzwaldt
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