Seit mehr als 40 Jahren bereits ist der Müggelsee Gegenstand der wissenschaftlichen Langzeitforschung.
In den letzten Jahren waren insbesondere die Anwohner und Nutzer des Sees Zeugen von ungewöhnlich gesteigertem Pflanzenwachstum.
Das Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) sieht aus wissenschaftlich-ökologischer Sicht die Entwicklung des Wasserpflanzenwachstums durchaus positiv. Wir berichteten HIER. Die Ursprünge des Instituts in Berlin-Friedrichshagen liegen im Jahr 1893. Vor der Gründung des (IGB) im Jahr 1992 hieß die Einrichtung Institut für Binnenfischerei (IfB).
Wie man nun in diesem Jahr dem aktuellen Dossier entnehmen konnte, sind Indizien für eine weitere Erwärmung des Sees vorhanden. Auf der Webseite des IGB kann man dazu u.a. das lesen:
Problematisch für unsere Seen ist der allgemeine Trend zu höheren Temperaturen infolge des Klimawandels, warnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IGB in ihrem neuen Dossier. Weltweit beobachten sie seit 1985 einen Anstieg der sommerlichen See-Temperaturen um durchschnittlich 0,34 °C* pro Jahrzehnt. „Damit sind die Temperaturen des Oberflächenwassers stärker und schneller angestiegen als die vergleichbaren Lufttemperaturen“, erklärt Prof. Dr. Rita Adrian, Leiterin der Abteilung Ökosystemforschung am IGB und Mitautorin des Dossiers.
*Der Erwärmungstrend des relativ flachen Berliner Müggelsees betrug seit 1976 sogar 0,54°C pro Dekade.
Ein ganzheitliches, flexibles und langfristiges Gewässermanagement, das die Dynamik ganzer Einzugsgebiete über Landesgrenzen hinweg betrachtet, sei dringlicher geworden, betont das IGB. Dies bedeute auch, dass die Komplexität und der Koordinationsbedarf der politischen Entscheidungen zunehmen müssen, damit unser See als Lebensraum für alle erhalten werden kann.
Was man als Basis über den Müggelsee sonst noch wissen könnte oder für den Anwohner, Nutzer und Feriengast nicht auf den ersten Blick erkennbar ist, wird ein weiterer Artikel aufgreifen.
IGB (Hrsg.) (2018): IGB Dossier. Seen im Klimawandel. Diagnosen und Prognosen aus der Langzeitforschung. Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei, Berlin.
DOI: 10.4126/FRL01-006407562
Bild: Peter Wiegmann
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