14.08.2012


Bezirksamt kritisiert Forderungen nach Personalabbau

Wo sollen 300 Stellen eingespart werden?

Das Bezirksamt bleibt bei seiner grundsätzlichen Kritik an der Forderung nach einem Personalabbau von mehr als 300 Stellen. Nach den Plänen des Berliner Senats sollen die Personalstellen im Bezirksamt Treptow-Köpenick in den nächsten vier Jahren dauerhaft wegfallen.

Die Beschäftigtenvertretungen, Bezirksbürgermeister Oliver Igel und mit ihm das gesamte Bezirksamts- kollegium stellen sich diesen Sparmaßnahmen und dem Ausverkauf der öffentlichen Leistungen geschlossen entgegen. Die vorgesehenen Einsparungen würden zu einem personellen und wirtschaftlichen Kollaps führen. Sie seien völlig inakzeptabel und würden in starkem Maß zu Einschränkungen der Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger führen.

„Die Gründe für unsere Ablehnung sind vielfältig“, erklärt dazu Bezirksbürgermeister Oliver Igel.
„Einige davon sind:

1. Die Berechnung der Personalzielzahl auf die Einwohner bezogen ist völlig systemwidrig, da wir sonst eine Zuweisung auf Grundlage der Kosten-Leistungs-Rechnung erhalten.

2. Mit einer so deutlichen Personalreduzierung drohen dem Land Berlin Mehrausgaben und Minder- einnahmen in Millionenhöhe, da eine durch Personal unterstützte Steuerung von Transferkosten im Sozialbereich unmöglich gemacht wird und an anderer Stelle Personal zur Einbringung von finanziellen Forderungen fehlt.

3. Der Personalbestand im Bezirksamt Treptow-Köpenick wurde bereits in den letzten zehn Jahren um mehr als die Hälfte reduziert und aufgrund dessen werden Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern über weniger oder qualitativ geringere Leistungen steigen und weiter steigen. Eines Tages wird vielleicht nicht mal mehr jemand da sein, bei dem man sich beschweren kann.

4. Die Leistungen des Bezirkes werden immer mehr auf Pflichtleistungen reduziert und eine faktische Abschaffung eigenständiger Bezirke droht.“

Für den Tag vor der Sitzung des Abgeordnetenhaus-Hauptausschusses, auf dem der Personalabbau in den Bezirken auf der Tagesordnung steht, ist vor dem Rathaus Köpenick eine öffentliche Versammlung angemeldet worden. Sie soll um 9.30 Uhr am Dienstag, dem 28. August entlang der Straße Alt-Köpenick vor dem Rathaus beginnen und unter dem Motto stehen „Nachmieter gesucht?“. Die Auszubildenden des Bezirksamts dagegen wollen fordern: „Wir wollen rein!“

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