Jubiläumslesung der Friedrichshagener Vers-Werkstatt am 22. Juni 2018 im Kiezklub Vital
Der Sage nach war der Hufschlag des Pegasus für das Entstehen zweier Brunnen verantwortlich, einer davon soll im sogenannten Tal der Musen, einem Teil des Helikongebirges, entstanden sein. Die Dichter der Zeit tranken der Überlieferung nach aus diesem Brunnen.
Man könnte mutmaßen, dass auch der Begriff "ein geflügeltes Wort" von der Pegasus-Sage bzw. von der mythologischen Darstellung des Pegasus als Pferd mit zwei Flügeln inspiriert sein könnte. Homer verwendete den Ausdruck "Geflügelte Worte" im Sinne von gesprochenen Worten in den Werken "Ilias" und "Odyssee". Und da schließt sich doch in gewisser Weise der Kreis zum Thema "Jubiläumslesung".
Dagmar Neidigk vom Verein "Poeten vom Müggelsee e.V." schreibt zum 5-jährigen Jubiläum:
"Ganz „standesgemäß“ begehen die Poetinnen und Poeten vom Müggelsee ihren 5. Geburtstag – mit einer Lesung zum Jubiläum. Die wollen die Hobbypoeten zu einem Fest der Poesie gestalten: am Freitag, 22. Juni 2018 (Beginn 14.00 Uhr) an ihrer „Heimatadresse“, dem Friedrichshagener Kiezklub VITAL. Unter dem Motto „Ein Vers-Spaziergang durch die Zeit“ lesen sie eigene Lyrik und Prosa. So titelt auch ihr 3. Vers-Band, den sie aus Anlass ihres Jubiläums auf den Geburtstagstisch legen. Bei der Jubiläumslesung handelt es sich immerhin um die 33. öffentliche Lesung der Müggelsee-Poeten. Sie freuen sich auf viele Besucher aus Nah und Fern.
Natürlich wurde die Friedrichshagner Verswerkstatt auch am Ufer des Müggelsees aus der Taufe gehoben – am 22. Juni 2013. Später dann konstituierte sich der Freundeskreis am 5. Juni 2015 als Verein. Initiatoren und Gründerväter waren der Heimatdichter Dr. Horst Rennhack (2014 verstorben) und der Romanist Ulrich Stahr, der seit 2014 als Vorsitzender die Geschicke des Vereins lenkt und leitet. Inzwischen gehören dem an Literatur und Lyrik interessierten Kreis drei Dutzend Mitglieder an, vornehmlich aus dem Bezirk Treptow-Köpenick, letztlich jedoch aus vielen Berliner Bezirken und dem Umland. Zwei korrespondierende Mitglieder aus anderen Bundesländern zählen ebenso dazu. Übrigens steht auf der Mitgliederliste, als Ehrenmitglied, kein Geringerer als der Treptow-Köpenicker Bezirksbürgermeister Oliver Igel – selbst Autor und Literaturwissenschaftler.
Die Tradition der Gemeinschaft von dichterisch interessierten Menschen im idyllischen Friedrichshagen geht auf die Zeit gegen Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Hier in dem kleinen Vorort von Berlin fand sich der „Friedrichshagener Dichterkreis“ um Wilhelm Bölsche und Bruno Wille zusammen. Die „Poeten vom Müggelsee“ fühlen sich der Tradition dieser Gemeinschaft und dieses Ortes ganz besonders verpflichtet. Dabei sehen sie sich selbst im Sinne Erich Kästners als Gebrauchslyriker, die für das Heute schreiben und im Hier und Jetzt verstanden werden wollen. Subjektives, Privates und Alltägliches sind zentrale Themen der Müggelsee-Poeten. Inspirieren lassen sie sich dabei von Gefühlen, die unser aller Leben bestimmen: Sehnsucht, Liebe, Abschied, Trauer, Fremde, Heimat.
Von Anbeginn hat der Verein im Friedrichshagener Kiezklub VITAL, Myliusgarten 20, ein „Zuhause“ für sein poetisches Schaffen gefunden. Treffs und öffentliche Lesungen, die die Poeten hier in der Regel alle zwei Monate präsentieren, sind inzwischen zu einem festen Termin im Friedrichshagener Kulturkalender geworden. Überdies organisiert der Verein für seine Mitglieder vier Mal im Jahr eine interne Weiterbildung in Sachen Lyrik. Nicht zu vergessen, die Poeten können auf eigene Publikationen verweisen: Drei Vers-Bände und drei gemeinsam mit dem Verein collegium artis e. V. herausgegebene Kunst-Kalender mit Grafiken und Gedichten."
Verein „Poeten vom Müggelsee e.V.“, Vorsitzender: Ulrich Stahr;
ulrichstahr[at]freenet.de;
Tel. 030 6565200
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