Die Adventszeit, wie wir sie heute immer noch begehen, entstammt der christlichen Tradition ab dem 7. Jahrhundert und bezeichnet den Zeitraum der Vorbereitung auf die Ankunft (lateinisch adventus) von Jesus Christus. Die Christen übernahmen diesen Ankunftsterminus der Überlieferung nach aus der römischen Rhetorik, die ihn u.a. für die Ankündigung der Herrscher benutzten. Mit der Adventszeit beginnt das neue Kirchenjahr in Verbindung mit Enthaltsamkeit und Erwartung.
Nun denn, der 2. Advent im Jahr 2016 in Berlin-Friedrichshagen stand im Zeichen des verkaufsoffenen Sonntags und der Kunst. Mehr als ein Dutzend Friedrichshagener Künstler öffneten Ihre Ateliers, viele Geschäfte und Werkstätten boten Sehenswertes, Wertvolles und nicht zuletzt Käufliches an.
Auch in diesem Jahr lohnte es sich, der "weltlichen" Einladung zu folgen, um in unserem Kiez mit verschiedenen Künstlern ins Gespräch zu kommen, sich in Ruhe in den Ateliers umzusehen oder ein Werk als Geschenk oder für sich selbst zu erwerben. Den Spaziergang bei winterlichen Temperaturen in einem warmen Raum zu unterbrechen, um sich auf die Werke der Künstler einzulassen, war also ein doppelter Gewinn.
Malerei, Grafik, Skulpturen, aber auch Keramik, Filzkunst, Schmuck, Goldschmiedearbeiten und Kunstbücher wurden präsentiert. Die Vielfalt der künstlerischen Arbeiten machten den besonderen Reiz des diesjährigen Kunstadvents aus.
Am Abend konnten die Freunde der Kunst und des Handwerks z.B. beim Besuch in der Papierwerkstatt Friedrichshagen auch Glühwein am Feuer genießen, was auch Gäste aus anderen Teilen Berlins zum Verweilen einlud. Man kam mit Berlinern aus Prenzlauer Berg und Wedding ins Gespräch, die den Sonntagsausflug mit Besuchen bei Familienangehörigen verbanden. Ein heiterer bis besinnlicher Kreis bildete sich am Feuer und genoss diese besondere Art der Vorweihnachtszeit.
Bilder: Renate Patzwaldt
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