Ein kühler Augusttag, der 17.8.2014, an dem das Wasser wärmer ist als die Luft. Aber das schreckt einen echten Freiwasserschwimmer nicht. Das diesjährige Müggelseeschwimmen hatte einen Teilnehmerrekord: mehr als 450 Schwimmerinnen und Schwimmer wollten die 3,5 km lange Strecke über den See bewältigen. Start ist bei der Seglergemeinschaft am Müggelsee, nähe Spreetunnel. Ziel ist das Strandbad Rahnsdorf nähe Borkenstrand. Die Fahrrinne wird für diese Zeit gesperrt und die Strecke ist mit Tonnen markiert. Rettungsboote sind ausreichend unterwegs und immer bereit, erschöpfte Schwimmer aufzunehmen.
Von EINEM Startschuss konnte nicht die Rede sein. Zehnmal gab Matthias Schmidt, Mitglied des Bundestages und Mitglied im Sportausschuss, das Startsignal. Alle drei Minuten sprangen knapp fünfzig Sportler ins Wasser und kraulten los. Beim letzten Startschuss war der erste Schwimmer schon fast am Ziel. Benjamin Konschak gewann das Rennen mit einer Zeit von 41 Minuten; die schnellste Frau war Sandra Cummerow mit 50 Minuten. Der engagierte Treptow-Köpenicker Abgeordnete zeigte sich beeindruckt von der enormen Leistung, Kondition und Zielstrebigkeit, die diesen Sport kennzeichnet. Als Gast der gleichzeitigen Schwimmeuropameisterschaft in Berlin und Besucher der Freiwasserwettkämpfe an der Grünauer Regattastrecke nutzte er diese Gelegenheit um sich über den Schwimmsport detaillierter zu informieren. Die Siegerehrung übernahm Bezirksbürgermeister Oliver Igel, der selbst mehrere Male erfolgreich mitgeschwommen war, aber augenzwinkernd verriet, dass er sich eher im hinteren Drittel bewegt habe.
Der Veranstalter des Müggelseeschwimmens, die Turngemeinde in Berlin TiB 1848 e.V., hat in viel engagierter und ehrenamtlicher Arbeit dieses sportliche Großevent auf die Beine gestellt. Großes Lob für die vielen fleißigen Hände vor Ort und in Vor- und Nachbereitung. Eine Würdigung der besonderen Art erfuhr der Verein durch einen prominenten Teilnehmer. Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Moderator und Komiker, reihte sich ein und schwamm beim zweiten Startschuss los. Die einzige Sonderregelung, die er genoss, war eine andersfarbige Badekappe, die ihn für das Kamerateam leichter identifizierbar machte. In einer beachtlich guten Zeit von 1h20 gelangte er erschöpft ins Ziel, wo er geduldig erste Eindrücke in die Mikrofone verriet und recht bald wieder fit für Plauderei und Autogrammwünsche zur Verfügung stand. Gern übernahm er die Siegerehrung des Kindermüggelseeschwimmens am Nachmittag. Er lobte alle Kinder, die sich der Herausforderung stellten und die 400-Meter-Strecke im See wagten. Ein sympathischer Mensch und gutes Aushängeschild für den schönsten Wettkampf, der in diesem wasserreichen Bezirk ausgerichtet wird.
kaz
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