01.05.2016


"Jeder Mensch hat eine Würde, die man nicht verletzen darf"


Rückblick auf ein Gesprächsforum in der Christophoruskirche im Rahmen der 7. Stiftungswoche

Prof. Büttner-von-Stulpnagel (am Podium) führte moderierend durch die Veranstaltung

Frau Dr. Grunwald begrüßte die Anwesenden im Namen der Sozialstiftung Köpenick

Blick aus dem Foyer einige Minuten vor Veranstaltungsbeginn

Der Innenraum während der Veranstaltung

Pausengespräch

Gruppendynamik im besten Sinn

"Jeder Mensch hat eine Würde, die man nicht verletzen darf." (Zitat einer Teilnehmerin) aber: Was ist Würde?

Am vergangenen Mittwoch lud die Sozialstiftung Köpenick zu einer generationenübergreifenden Diskussion anlässlich der Berliner Stiftungswoche in die Christophoruskirche nach Friedrichshagen ein.

Etwa 120 Menschen fühlten sich von diesem Thema angesprochen, erfreulicherweise darunter auch viele Jugendliche. Dank einer Zusammenarbeit zwischen der Wilhelm-Bölsche-Schule und dem Seniorenzentrum Köpenick baute dieser Austausch auf Erfahrungen im Miteinander auf.

Stand am Anfang das Interesse an der Lebensgeschichte Älterer im Mittelpunkt, konnte die Frage nach der Würde Alt und Jung bewegen, von eigenen Standpunkten zu berichten. Sind wir uns dessen auch nicht immer bewusst, bestimmt unsere Haltung zum Thema „Würde“ unser Zusammensein im Alltäglichen sehr stark. Durch Schilderungen aus dem Schulalltag oder öffentlichen Räumen wie z. B. im Nahverkehr, in der Weise, wie wir kommunizieren, wie wir mit Fremden und Schwachen umgehen, wurde allen Teilnehmern dieser Veranstaltung die Tragweite dieses Themas (neu) bewusst.

Diese Form des miteinander Sprechens und Zuhörens sei notwendig, damit unsere Gesellschaft weiterhin funktioniert und allen Menschen mit gleicher Aufmerksamkeit gegenüber tritt, darüber bestand Konsens. Der Tag konnte eindrucksvoll aufzeigen, was passiert, wenn Menschen sich Zeit nehmen und den Rahmen dafür bekommen, miteinander zu reden. In diesem Zusammenhang ein Dankeschön an die Christophorusgemeinde und Pfarrer Höhner.

Jung und Alt hatten etwas zu sagen. Unterschiedliche Perspektiven auf eine bestimmte Sache erweiterten den eigenen Blickwinkel, auch wenn nicht alle jüngeren und älteren Teilnehmer es durchgehend schafften, die Konzentration hoch zu halten. Das ist in diesem Fall keine Abwertung, denn in dieser Form und in dieser Länge konnte man das Komplettpaket schon als anspruchsvoll und würdig bezeichnen.

In der Nachmittagsrunde teilten sich die Anwesenden in vier Gesprächsgruppen auf, die das Bisherige noch einmal in kleinerem Rahmen reflektierten. Dort ergab sich eine Gruppendynamik im besten Sinn des Wortes. Jung und Alt reflektierten Gewesenes, ergänzten Unklares und respektierten einander.
Ein gemeinsames Mittagessen, Musik von der Orgel, die Anwesenheit einer Künstlerin, die das Gehörte in Bilder brachte, rundeten diese interessanten gut vier Stunden ab.

Zwei Wünsche nahmen sicher viele mit auf den Weg: Erstens, dass es nicht die letzte Veranstaltung in diesem Rahmen zu diesem Thema gewesen sein möge. Und zweitens, dass das Gesagte in Taten seinen Widerhall findet. Mit einem Zitat begann dieser kurze Rückblick...und darf auch mit einem solchen enden. In diesem Zusammenhang soll es, und ich sehe da keinen Widerspruch an sich, trotz des durchgehend weltlichen und humanistischen Tagesablaufs, ein Bibelzitat sein...

"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen." (Johannes 2,1-6)

 

Stefan Mensah - Text und Bilder mit freundlicher Unterstützung von Sylvia Hörchner.

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