Dass es kein Februar-Editorial gab ist symptomatisch.
Nach fast sieben Jahren Friedrichshagener Schirm gibt es durch die Flugroutenproblematik nur noch wenig Muße für die Macher in und für Friedrichshagen.
Und etwas Muße1 muss man schon haben, wenn ein guter Beitrag im Friedrichshagener Schirm gebaut werden soll.
Man kann gleichzeitig sagen:
Dass es Friedrichshagen Dichter.dran nicht mehr geben wird ist symptomatisch.
Auch hier saugen die Flugrouten die Kraft aus den Machern. So ganz nebenbei muss auch noch das Rathaus vor banaler Kommerzialität bewahrt und einer Gemeinnützigkeit zugeführt werden. Auch das ist ein langwieriger Kampf, der noch kein Ende hat.
Was ist ein Macher und warum hat Friedrichshagen nicht mehr davon?
Wikipedia definiert den Macher nicht. „A macher is someone who can make things happen.“ fand ich in einem englischen Wörterbuch. Ich fand aber auch, dass „Macher“ wohl auch aus dem jiddischen kommen soll.
Da geht es aber eher um jemanden, der glaubt, dass er wirklich wichtig sei und damit auch etwas angibt2. Aber ich denke, dass wir den „Macker“ nennen und nicht „Macher“. Wikipedia: „Macker steht umgangssprachlich für eine meist abwertende Bezeichnung für einen Mann, der sich übertrieben männlich darstellt und ist damit inhaltlich Begriffen wie Chauvi oder Macho verwandt.“ Wiki meint, der Begriff stamme aus dem niederdeutschen. Naja, möge ein anderer weiter recherchieren. Wir einigen uns bitte auf der Definition aus dem englischen Wörterbuch
„Ein Macher ist jemand, der es schafft, dass Dinge (wirklich) zustande kommen.“
Und ich füge hinzu, dass es natürlich auch reichlich Macherinnen gibt, wie in Friedrichshagen bewiesen. Und es gibt in Friedrichshagen sicher mehr davon! Aber wo sind sie? Wir haben hier im „Schirm“ mehrfach darauf hingewiesen, dass Friedrichshagen Dichter.dran aus Kapazitätsgründen von den bisherigen Macher/n/innen nicht mehr organisiert werden kann. Kein/e Macher/in fand sich bisher, um zu übernehmen, was an Grundlagen und Organisationsmitteln in den vergangenen Jahren geschaffen wurde. Ich kann nicht glauben, dass es uns egal ist, ob es Friedrichshagen Dichter.dran noch gibt oder nicht.
Was ergibt sich aus der Kapazitätsknappheit für den Friedrichshagener Schirm?
Viele Themen bleiben unbearbeitet, weil, siehe oben. Auch hier könnten neue ehrenamtliche Redakteur/e/innen Abhilfe schaffen. Die Einladung steht. Da sich jedoch aus der Bereitschaft mitzumachen auch eine Verpflichtung entsteht, wenigstens ab und zu einen Beitrag zu leisten, scheuen sich Interessierte oft vor eben dieser Verpflichtung. Also müssen wir, wenigstens teilweise, von rein ehrenamtlicher Arbeit in eine Mischform übergehen, indem bestimmte, meist Routinearbeiten, von bezahlten Mitarbeitern erledigt werden. Damit verliert der Schirm so eine Art Unschuld, muss nun auch zwingend Geld zur Kostendeckung einwerben. Was wir uns dafür ausgedacht haben ist auf der Seite Schirmbeitrag zu lesen (siehe: Die einfachste Möglichkeit bei der Kostendeckung des Schirms zu helfen...).
In den vergangenen Monaten haben sich im Redaktionsteam folgende Veränderungen ergeben:
Dietrich Müller (Sportliches) ist ausgeschieden. Seine Rubrik wird kommissarisch von Diana Wagner betreut.
Regina Menzel (Geschäftliches) kann die Rubrik nicht mehr bearbeiten. Sie wird nun von mir (Lutz Treutler) geführt. Sie hat jedoch die Rubrik Termine (Veranstaltungen) verantwortlich übernommen und betreut nach wie vor die Seiten der Werbegemeinschaft.
Katrin Brandel (Historisches) hat zusätzlich die Rubrik Künstlerisches/Literatur übernommen.
Ehrenamtliche Mitarbeiter suchen wir außerdem für Öffentliches, Touristisches und Gesundheitliches.
Hilfe brauchen dringend Klaus Ihlau für die Nachrichten, Dr. Sigrid Strachwitz für den großen Bereich Künstlerisches und Jaqueline Hayden für die Rubrik Vereine.
Natürlich ist jedermann/frau willkommen, Beiträge zu allen möglichen Friedrichshagen-Themen einzureichen.
Geniessen Sie den März,
wünscht der Herausgeber Ihres Friedrichshagener Schirms,
Lutz Treutler
1Für dieses Editorial brauchte ich 2 1/4 Stunden Muße.
2big macher
Hybrid english-yiddish term for big shot. A man who is (or thinks he is) really important. Usually refers to someone who is showing off in some way.
So, I hear Jerry bought himself a BMW. With his blonde bimbo girlfriend and his fancy-shmansy lifestyle. He thinks he's some sort of big macher.