November 2011
Die Spareinlagen sind sicher (weg)!!!
(Wie sicher ist unser Geld bei den Banken, Sparkassen und Versicherungen?)


Die 10. Zivilkammer des LG Berlin hat am 15.06.2010 folgendes zu den Spareinlagen entschieden:

„Für Bankkunden besteht grundsätzlich kein Rechtsanspruch auf Leistungen aus dem Einlagensicherungsfonds der privaten Banken. Von einer Bank eingegangene Verbindlichkeiten aus einer Schuldübernahme erfüllen nicht die statuarischen Voraussetzungen nach § 6 Nr. 1 SEF für eine Leistung aus dem Einlagensicherungsfonds.“ (Quelle)

In diesem Artikel werde ich Ihnen mit wenigen Zahlen aufzeigen, dass diese Krise des Finanzsystems durch eine gigantische Verschuldung entstanden ist und nicht mehr durch neue Schulden gerettet werden kann. Feuer wird auch nicht mit Benzin gelöscht.

Ich mache in diesem Artikel alle Angaben zur besseren Vergleichbarkeit in US-$.

Laut einem Geheimbericht der Europäischen Kommission von 2009 (siehe Anlage 1) ist das europäische Bankensystem so gut wie pleite. Demnach sind 44% der Vermögenswerte aller europäischen Banken „hochgiftige“ Schrottpapiere. Diese Schrottpapiere werden aber noch in den Bilanzen mit 25,1 Billionen Dollar (18,3 Billionen Euro) bewertet. Die Bilanzsumme der europäischen Banken wird mit 56,87 Bill. $ beziffert (41,2 Billionen Euro).

Hinzu kommen die Schulden der EU-Unternehmen, die 95% des Bruttoinlandproduktes (BIP) der EU (16,45 Bill. $) betragen. Dies ist eine Schuldensumme von 15,63 Bill. $.

Bisher haben die EU-Staaten mit Garantien und Konjunkturpaketen im Ausmaß von 3,73 Billionen $ (2,7 Billionen Euro) ihren Volkswirtschaften unter die Arme geholfen.

Die explizite Staatsverschuldung der EU-Länder lag in 2010 bei ca. 90% des BIP der EU. Dies ist eine Schuldensumme von 14,81 Billionen $. Die implizite Verschuldung der einzelnen Länder (Pensionen und andere Sozialleistungen) ist noch um ein vielfaches höher. In Deutschland werden diese impliziten Schulden auf ca. 7 Billionen $ geschätzt (Anlage 5).

Deutschland hat als stärkste Wirtschaft in der EU ein BIP von 3,35 Billionen $. Dann folgen Frankreich mit 2,68 und Italien mit 2,12 Billionen $ (Anlage 2).

Zusammenfassung (Angaben in Billionen $):
BIP der EU                                     16,45    (davon Deutschland 3,35)   
Schrottpapiere der EU-Banken          25,1
Schulden der EU-Unternehmen        15,63
Explizite Schulden der EU-Staaten   14,81    (davon Deutschland 2,1)
Implizite Schulden der EU-Staaten    32,9     (niedrige Annahme 2-fache des BIP)

Schlussfolgerung:
Alle bisherigen Rettungsschirme sind viel zu gering und verdampfen ohne Wirkung. Wir erleben seit 2008 stetig, dass die bisherigen Hilfen immer wieder aufgestockt werden müssen. Es gibt kein Land in der EU, dass groß genug ist, die tatsächlich notwendigen Billionen an Dollar (bzw. €) bereit zu stellen und zu erwirtschaften. Außerdem müsste ja dieses Land auch noch selbst schuldenfrei sein. Kein Einlagensicherungsfonds kann den Zusammenbruch einer großen Bank oder Versicherung und die daraus folgende Kettenreaktion auffangen. Der finale Kollaps unseres momentanen Finanzsystems ist nicht mehr aufzuhalten und wird jetzt recht bald erfolgen. Eine große Bank, die DEXIA, ist schon zusammengebrochen.

Durch diesen gigantischen Zusammenbruch unseres Finanzsystems werden die Menschen ihre gesamten Ersparnisse bei Banken, Sparkassen, Versicherungen, Bausparkassen, Pensionsfonds, betriebliche Altersversorgungen, Versorgungswerken usw. verlieren.

Es gibt nur eine Rettung vor der Vernichtung aller Ersparnisse: Edelmetalle in physischer Form zuhause oder auf einem Edelmetallkonto mit echter Hinterlegung.

Anlage 1: www.attac-koeln.de/index.php

Anlage 2: de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttoinlandsprodukt/

Anlage 3: www.sueddeutsche.de/wirtschaft/groesste-banken-in-westeuropa-und-usa-mit-der-macht-der-groesse-1.43047-18

Anlage 4: www.staatsverschuldung.de/ausland.htm  und   
  www.ploync.de/images/stories/2010/06/verschuldung_piigs_staaten_untereinander.jpg/
   
Anlage 5: www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/staatsfinanzen-der-unsichtbare-schuldenberg-1967902.html
 
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Wir möchten feststellen, dass wir keine Finanzberater sind. Dieser Artikel ist daher als völlig unverbindliche Information anzusehen und keinerlei Anlage- oder sonstige Finanzierungsempfehlung – wie ein Zeitungsartikel. Jegliche Haftung irgendwelcher Art für den Inhalt oder daraus abgeleiteter Aktionen der Leser wird ausdrücklich und vollständig ausgeschlossen. Das gilt auch für alle Links in diesem Artikel, für deren Inhalt ebenfalls jegliche Haftung ausgeschlossen wird.

Thomas Meiling, Friedrichshagen

FFF 11-2011 Kommentare