Wir sprachen mit den Organisatorinnen von "Getrommelt und gepfiffen"(gug) Monika Kleiner und Isabella Drischel im Sommer 2018...
FS: Herzlichen Glückwunsch – das Festival getrommelt und gepfiffen findet nun zum fünften Mal statt! Wie wird das gefeiert?
gug: Wir freuen uns zunächst sehr, dass wir dieses kleine Jubiläum erleben dürfen. Am Anfang so eines Projekts weiß man ja nie, wie lange man das als ehrenamtliche Organisatorinnen durchhalten kann. Wir haben in diesem Jahr aber keine Sonder-Veranstaltung anlässlich des Geburtstags, dafür eine schöne Mischung für Alt und Jung, zum Mitmachen und Zuhören bzw. Zuschauen. Jeder wird das für ihn Passende finden.
FS: Die Idee und Geschichte des Festivals kann man auf der Webseite www.getrommelt-und-gepfiffen.friedrichshagen.net nachlesen. Wie ist das Fazit nach fünf Jahren? Ist das ursprüngliche Konzept erfolgreich?
gug: Drei Punkte sind uns sehr wichtig: Zum einen der nichtkommerzielle Charakter des Festivals. Das setzen wir erfolgreich um und alle Beteiligte – Künstler, Akteure und Veranstalter – gehen da sehr gut mit. Zweitens der nichtprofessionelle Charakter. Wir laden alle ein, die mit Leidenschaft und Herz etwas auf die Beine stellen und mit anderen teilen wollen. Da freuen wir uns sehr, dass wirklich viele Akteure dabei sind, bei denen die Passion vor der Profession kommt. Das funktioniert also auch sehr gut. Drittens – und das klingt zunächst etwas seltsam – der nichtöffentliche Charakter. Wir wünschen uns ja, das anlässlich des Festivals Friedrichshagener ihre Gärten, Höfe, Pavillons, Remisen und „Salons“ (sprich Wohnzimmer) öffnen um andere zu sich einzuladen und nachbarschaftliche Gemeinschaft zu erleben. Das trauen sich noch nicht viele. Daran arbeiten wir weiter.
FS: Vielleicht gibt es ja bei den Friedrichshagenern auch die Befürchtung, dass dabei zu viel Arbeit auf sie zukommen könnte?
gug: Nun, wer sich zum Beispiel immer mal wieder zur Hausmusik mit Familie oder Freunden trifft, wer sowieso gerne Abends am Lagerfeuer auf seiner Mundharmonika spielt, wer im Bereich Musik, Tanz, Sprache, Bewegung gerne unterwegs ist und sich vorstellen kann, dies mit anderen zu teilen oder auch gemeinsam etwas Neues zu lernen, der braucht uns nur Bescheid zu geben, zu welcher Uhrzeit und an welchem Ort er sich über Gäste oder Publikum freut. Drei, vier Zeilen Text erbitten wir dann noch, damit für Besucher des Festivals klar wird, was sie erwartet – und viel mehr ist es nicht. Wer leidenschaftlich gerne backt und noch einen Kuchenbasar dazu anbieten möchte darf dies gerne tun. Oder falls jemand das Märchen vom Rattenfänger von Hameln mit Fingerpuppen oder Marionetten aufführt, aber für Gäste keinen Platz hat, den bringen wir mit Menschen zusammen die passende Räumlichkeiten haben – nachbarschaftliches Miteinander eben.
FS: Wer also im Laufe des Jahres feststellt, dass ihm zu seinen Aktivitäten die Musik fehlt oder bei seinen Tätigkeiten das Publikum, der wäre bei getrommelt und gepfiffen gut aufgehoben?
gug: Genau! Keiner muss ein Profi sein, keiner muss sich Stress machen und keiner muss sich um die Werbung kümmern. Dafür haben wir die Webseite, zur Ankündigung die Werbepostkarten, dann die Plakate und schließlich die Programmflyer. Alles wird von uns gestaltet und finanziert. Wir nehmen da kein Geld, freuen uns aber über Unterstützung bei der Verteilung bzw. Auslage.
FS: Wie sieht denn nun das Jubiläumsprogramm aus? Wer sollte sich am 01. und 02. September in Friedrichshagen auf den Weg machen?
gug: Zunächst einmal beginnt das Festival bereits Freitagabend mit der Kids Disco im Spielehaus. Für Kinder gibt es auch am Samstag und Sonntag einige Angebote: singen und tanzen, trommeln, kammblasen sowie Märchen lauschen. Spannend wird es, wenn die „pikanten Märchen“ am Samstagabend zum Besten gegeben werden – da sind dann eher die Erwachsenen angesprochen. Die ganze Familie kann beim Workshop „Familienchor“ mitmachen oder den Märchen am Sonntag lauschen. Musikfans wird ein breites Spektrum geboten: Lustige Lieder und Couplets, Blues, Irish Folk, Country, maritimer a capella Gesang, internationale Folkmusik, Big Band Sound und afrikanische Harfe sowie Jazzstandards. Zum gemeinsamen Abschluss des Festivals können alle in die Christophoruskirche kommen um zu singen und Kaffee und Kuchen zu genießen. Da fällt uns auf – es fehlt noch ein wenig Tanz im Programm – vielleicht im nächsten Jahr?
FS: Also wird auch 2019 getrommelt und gepfiffen?
gug: Das wünschen wir uns. Notwendig dafür ist aber das Engagement der Friedrichshagener – ohne Programmpunkte kein Festival. Am besten am ersten Septemberwochenende inspirieren lassen und dann mit uns in Kontakt treten.