Ein Tag zum Feiern und zur Freude wird der morgige in Friedrichshagen sein. Beim Kneipenmusikfest wird in allen geeigneten Räumlichkeiten in der Bölsche und daneben musiziert. Außerdem ist der achte des Monats der Internationale Frauentag – e i n e Frau erhält diesmal eine besondere Würdigung.
Bezirksbürgermeisterin Gabriele Schöttler ehrt im Auftrage des Bundespräsidenten eine Frau, die seit 47 Jahren in Friedrichshagen ehrenamtlich wirkt: Margot Wolff vom Collage e.V. Ihr wird morgen der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Collage e.V. ist das Kreativzentrum für Frauen. Sein selbst gesetztes Ziel ist es, durch künstlerische Selbstbestätigung vor Isolation und Ausgrenzung zu bewahren. Zu finden ist der Verein am Myliusgarten 20, im Gebäude vom Ärztehaus. Den Eingang findet man rechts an der Seite. Wird man nach dem Klingeln zum Eintreten aufgefordert, befindet man sich schon umgeben von Bildern, Schmuckgestaltungen und den buntesten Collagen.
Heute ist es besonders lebendig bei Frau Wolff und ihren Mitarbeiterinnen. Reporter wollen ein Interview, laufend klingelt das Telefon und dann werden schon mal die Sektgläser durch den Flur getragen.
Ziel von Margot Wolff und ihren Mitstreiterinnen ist, Menschen mit Behinderung Zugang zu eigenem kreativen Gestalten zu geben. Für die künstlerische Arbeit wird hauptsächlich der Tastsinn benötigt. Es entstehen dreidimensionale Bilder, produziert aus Dingen, die keinen Warenwert mehr haben: alte CDs, Knöpfe, alles Mögliche. Das Projekt "Collagen mit blinden, sehbehinderten und geistig behinderten Menschen" ist nach wie vor einzigartig in der Bundesrepublik. Es ermöglicht Menschen mit derartigen Behinderungen die Teilnahme an der Gestaltung eigener Kunstwerke.
Margot Wolff ist eine der Gründerinnen und von Anfang an die künstlerische Leiterin des Kreativzentrums – das war am 6. März 1961.
Es würde den Platz sprengen, die vielen Initiativen, die Margot Wolff als künstlerische Leiterin begleitet hat aufzuzählen.
Deshalb an dieser Stelle unsere herzliche Gratulation. Vielleicht gibt es von einigen Bands, die morgen hier aufspielen, einen Tusch ihr zu Ehren!
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