Zuerst fiel die zum Baumstamm mutierte Straßenlaterne mit der beschrifteten Holzscheibe auf.
Darauf - kunstvoll eingebrannt - der Wunsch, von Hundeschitt künftig verschont zu werden.
Solches war nicht so ganz neu, Aufforderungen an Frauchen oder Herrchen doch mal die Tüte zu benutzen gab es schon des Öfteren.
Zwei Tage später aber gab es eine Einfriedung und Blumen an der Straßenecke. Dann folgten ein Baumstumpf und ein weiteren Schild.
Es wurde kundgetan, dass hier die Corner – Gang etwas zur Verschönerung von Friedrichshagen beisteuern wolle.
Neugier ward geweckt – kaum ein Passant, der nicht, mal schmunzelnd, mal kopfschüttelnd Notiz nahm.
Einen ganzen Monat hielt sich das Gärtchen. Es wurde respektiert; einmal hatte sogar jemand ein Blatt mit einem „Danke“ auf den Baumklotz gelegt.
Eines Tages dann war alles verschwunden, nichts zeugte mehr vom ehemaligen Verschönerungswillen.
Bleibt die Frage: was wollte die oder der Kreative seinen Mitbürgern mit auf den Weg geben?
Genau genommen war es ja Guerilla-Gardening. Nicht unbedingt verboten, aber was wäre denn wenn jeder…
Vielleicht doch noch nicht Anarchie, eher juristische Grauzone.
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