12.03.2014


Baumfällungen im Bezirk

und Wasserbüffel im Erpetal

Wasserbüffel - Quelle Wikipedia

Treptow–Köpenick ist der größte Bezirk im Land Berlin, seine Fläche besteht zu fast 2/3 aus Wald- und Grünflächen und vielen Gewässern. Die 15 Ortsteile bieten eine hohe Lebensqualität, auch wegen der vielen Bäume in den Straßen und Grünanlagen.

Gerade die fast 41 000 Straßenbäume sind häufig viele Jahrzehnte alt und leiden an zunehmenden Straßenverkehr, Versiegelung der Baumstandorte, Veränderung der klimatischen Verhältnisse und Zunahme von Schaderregern und Krankheiten.
Wenn ein Straßenbaum nicht mehr verkehrssicher ist, erkrankt ist oder der Aufwand zur Herstellung und Erhaltung der Verkehrssicherheit unverhältnismäßig hoch wird, so muss die Fällung erfolgen. Baumfällgenehmigungen können aber auch Folge von Baumaßnahmen im Straßenland sein.

So wurden schon in diesem Jahr ca. 127 Bäume im öffentlichen Raum gefällt. Leider hinkt die Anzahl der Nachpflanzungen stark hinterher, so gab es in den letzten Jahren generell weniger Nachpflanzungen als Fällungen, im Jahr 2011 waren es lediglich 54.

Das Straßen- und Grünflächenamt ist bemüht, leere Baumstandorte wieder zu bepflanzen, soweit dies aus technischen und fachlichen Gründen gerechtfertigt ist. Dies gelingt derzeit nicht in vollem Umfang, weil die finanziellen Mittel aus dem Landeshaushalt nicht ausreichen. Deshalb bietet der Bezirk die Möglichkeit an, sowohl Bäume zu spenden, als auch Patenschaften für Bäume zu übernehmen.

Baumfällungen können aber ganz andere Gründe haben, wie zum Beispiel Ende Februar im Erpetal, in Hirschgarten. Hier plant das bezirkliche Umwelt- und Naturschutzamt eine Beweidung mit Wasserbüffeln als naturnahe Form der Landschaftspflege.

Mit dieser Art der Landschaftspflege sollen zum Beispiel auf der Pfaueninsel gute Erfahrungen gemacht worden sein. Weil das Gebiet rund um die Erpe seit 2013 als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen ist, es kam auch zu Hochwasserereignissen, ist der Untergrund für den Einsatz von Maschinen und Fahrzeugen ungeeignet.

Bevor zukünftig bis zu fünf Wasserbüffel dort grasen können, mussten einige Pappeln wegen Bruchgefahr gefällt werden. Die außerdem vorhandenen Kopfweiden bleiben erhalten, sie wurden lediglich beschnitten.

Die Wasserbüffel werden nicht frei herumlaufen, sondern sich in einem von einem Zaun umschlossenem Gebiet bewegen. Dafür wird derzeit die Trasse freigeschnitten. Der Fußweg an der Erpe bleibt ebenfalls erhalten, von hier aus können Schaulustige die Wasserbüffel beobachten.

9.3.2014
Karsten Weser
umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion
und
Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt- Naturschutz und Grünflächen
in der BVV Treptow- Köpenick

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Ergänzung der Redaktion:

Zu den Baumfällungen im Erpetal erschien gestern, am 11.3.2014, ein Beitrag im Berliner Kurier, in dem Frau Ante Stavorinus vom NABU von einem „Kettensägenmassaker“ spricht : „Einer der größten Naturfrevel der letzten Jahre.“ Auch Umweltstadtrat Rainer Hölmer (SPD) ist sauer: „Optimal gelaufen ist das nicht...“ Lesen Sie den Artikel unter

www.berliner-kurier.de/brandenburg/baeume-abgeholzt-nabu-trauert-um-verlorenes-naturparadies,7169130,26524346.html.

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