Nun wurde es doch die Streitaxt (siehe letzten Beitrag). Schmerzlich zeigte sich, dass die Waffen schon ungleich verteilt sind. Es mag das Recht der Mitarbeiter des Bezirksamtes sein, Polizei gegen protestierende Bürger einzusetzen, ob es klug ist, sei dahingestellt.
Tränen der Wut und der Ohnmacht sind sicher keine Anzeichen für eine Festigung des Vertrauens zwischen Amt und Bürgern in der Zukunft.
Schon früh am Morgen hatten sich Anwohner der Scharnweber Straße mit Kind und Kegel an „Ihrer“ Kastanie, deren endgültige Fällung angekündigt war, eingefunden. Mit ihnen kamen die Fahrzeuge der mit der Fällung beauftragten Firma sowie diverse Polizeifahrzeuge.
Zunächst wartete man gemeinsam im Nieselregen auf das Eintreffen der Verantwortlichen des Bezirkes. Als diese kamen, zeigte sich, dass zunächst eine Kastanie daneben gefällt werden sollte. Das Schadensgutachten wurde verlesen.
Um die inzwischen über Friedrichshagen hinaus bekannte Rosskastanie 49/3 handele es sich noch nicht. Das „noch“ muss betont werden, denn es blieb außer Zweifel, dass dieser Baum einer der nächsten sein werde.
Über den jetzt zu fällenden Baum war das letzte Wort gesprochen. Die Polizeikette rückte vor und den Baumschützer blieb nur die Zuschauerrolle.
In weniger als 20 Minuten war der Baum zerstückelt. Leichter Triumpf bei den nun wieder entspannten Polizisten, als im gekippten Stamm eine Höhlung sichtbar wurde. „Sehen sie, die wissen schon, was sie tun“. Im Gespräch dann auch die Versicherung, dass man als Polizist im Einsatz schon zwischen Steinewerfern und eigentlich zivilen Bürgern unterscheiden könne.
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