Wikipedia definiert: "Ein Boykott ist ein organisiertes wirtschaftliches, soziales oder politisches Zwangs- oder Druckmittel, durch das eine Person, eine Personengruppe, ein Unternehmen oder ein Staat vom regelmäßigen Geschäftsverkehr ausgeschlossen wird. Heute steht der Boykott allgemein für eine Verrufserklärung oder Ächtung durch Ausdruck einer kollektiven Verweigerungshaltung."
Genau das betreiben derzeit Friedrichshagener Unternehmen aus Protest gegen die Haltung der Berliner Industrie- und Handelskammer in Sachen Fluglärm*. Sie haben ihren Austritt aus der IHK erklärt, weil die IHK mit ihren öffentlichen Äußerungen zum Nachtflugverbot nicht nur eine Nicht-Vertretung, sondern eine aktive Schädigung ihrer Interessen betreibe. "Wir möchten deshalb die Verantwortlichen der IHK in diesem Zusammenhang fragen, wie viel Krankheits- und auch Todesfälle sie für die von ihr aufgezeigten Vorteile eines regulären Fliegens innerhalb der Nachtruhezeit von 22-6 Uhr persönlich in Kauf nehmen würden?" lautet ein Absatz in ihrem gemeinsamen Schreiben als "Interessenvertretung der IHK Aussteiger Berlin".
Die Werbegemeinschaft Friedrichshagen e.V. unterstützt die Aktion und hat ihre Mitglieder aufgefordert sich anzuschließen. Den vollen Wortlaut des Kündigungsschreibens können Sie herunterladen, indem Sie weiter unten auf den .pdf-Link klicken..
*Der Tagesspiegel publizierte am 19. Februar 2013 eine Äußerung des stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführers Christian Wiesenhütter: "Eine Ausweitung der Beschränkungen am BER ist nicht akzeptabel. Sie würde wichtige Interkontinentalverbindungen kosten, Berlin von den internationalen Personen- und Warenströmen abschneiden und perspektivisch mehrere tausend Arbeitsplätze verhindern. Wer eine Ausweitung der Beschränkungen fordert, blendet den längst getroffenen Kompromiss aus: Bisher wird der Flughafen Schönefeld rund um die Uhr betrieben." Als künftig einziger Flughafen der Region werde "der BER seinen Zweck nur mit Flügen in den Randzeiten erfüllen" können.
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