02.11.2017


Gestern war heute noch morgen


Jung fragte und Alt antwortete - Generationen-Projekt zieht Bilanz

Kinder wie die Zeit vergeht!

Ältere Menschen haben viel mitzuteilen - von der Zukunft

Das Projekt "Jung fragt Alt im Kiez: Leben im 20. Jahrhundert" wird gefördert durch die "Aktion Mensch" und ist bzw. war in Friedrichshagen seit dem Frühjahr 2017 am Start.

Mirjam Karnetzki ist die Projektleiterin der "Projektwerkstatt im Kinderring Berlin e.V." und beschreibt es (hier redaktionell gekürzt wiedergegeben) auf der Homepage unter anderem so:

"Unser neues »JfA Zentrum«, die Seniorenresidenz Bölschestraße, befindet sich mitten im Friedrichshagener Zentrum, ein paar Schritte nur vom Marktplatz und der Christophoruskirche entfernt. Fußläufig hierzu liegen die beiden Kindereinrichtungen, die schlussendlich unsere Partner werden: das Kinderhaus an der Evanglischen Grundschule Friedrichshagen (Hort) und das Spielhaus in der Bölschestraße, eine offene Kinder- und Freizeiteinrichtung der Technischen Jugendfreizeit- und Bildungsgesellschaft gGmbH. So formiert sich das JfA20.2 Kiezteam – ein spannender Haufen aus rührigen, engagierten und vernetzten Kinder- und Seniorenbetreuer/innen. Beim Auftakt reisen die Kinder in Gedanken in die Vergangenheit, 80 Jahre zurück, in das Jahr 1937. Sie fragen sich: Was war wohl alles anders? Sie formulieren ihre Interessen und erste Fragen: »Welches Spielzeug gab es?« »Was für Bücher habt ihr gelesen?« »Welche Kleidung habt ihr getragen?« »Gab es schon das Strandbad Müggelsee?« »Wie habt ihr euch mit euren Freunden verabredet?« »Wie war die Schrift?« »Wie war die Schule?« »Was habt ihr in der Freizeit gemacht?« »Gab es Zahnspangen?« »Was gab es zu essen?« »Gab es Hasenkäfige?«".

Die Kennenlernphase wurde gut bewältigt und es ergab sich ein reger Austausch, bei dem auch die Zurückhaltenden auf "beiden Seiten" schnell Ängste ablegten und gern mitmachten. Im Zuge des gegenseitigen Beziehungsaufbaus konnten sowohl Erkenntniseffekte über die "heutige Jugend" und "die Alten" geweckt als auch die gegenseitige Wahrnehmung durch empathische Annäherung verbessert werden. Je mehr ich weiß, desto weniger fremd sind mir Dinge. Auf Menschen, insbesondere deren Biographien, trifft das mindestens genauso zu.

Der Austausch der Generationen, die Weitergabe der Erfahrungen und die damit einhergehende Horizonterweiterung sind für jeden Menschen, jedes Sozialsystem, insbesondere unseres eher zur Individualisierung tendierende, überlebenswichtig. Dabei kommt der heutigen Generation der Hochbetagten und älteren Senioren eine nie dagewesene historische Bedeutung zu, um zu verstehen, wie Gesellschaften sich verändern können, ohne dass man zunächst spürbar selbst davon betroffen sein muss. Diese Generation hat mindestens 2-3 eklatant unterschiedliche weltgeschichtliche Epochen "live" erlebt. Traditionen und Erkenntnisse in eine moderne Gesellschaft integrieren zu helfen, dazu war dieses Projekt hoffentlich ein Baustein.

Man darf gespannt sein auf den Festakt zum Abschluss des Projekts am 24. November 2017 in der Christophoruskirche mit der Ausstellungseröffnung und Welturaufführung des neuen Films.

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung durch die ProCurand Seniorenresidenz und weisen ausdrücklich darauf hin, dass es noch Karten gibt. Diese reservieren Sie am besten nach telefonischer- oder E-Mail-Anfrage, über die Seniorenresidenz bei Denise Grytzka.

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