Das Warten im Nieselregen hatte ein Ende, als die Leiterin der neuen Mittelpunktbibliothek in Köpenick die Türen weit öffnete und zum Eintreten aufforderte.
Die ersten Besucher bekamen Blumen, andere wiederum brachten welche mit. Erwartungsfrohe Aufgeregtheit auf Seiten des Bibliothekteams; erwartungsvolle Neugier auf Seiten der zukünftigen Leser.
Eigentlich müsste der Bericht ja unter „Notizen aus der Nachbarschaft“ erscheinen; doch die Mitwirkbeteiligung eines Friedrichshageners legitimiert vielleicht diese Platzierung.
Mit großem Interesse wurden die großzügigen und selbst bei der grauen Novemberaußenwelt freundlich wirkenden Räume inspiziert.
Die vielfältigen Veranstaltungen der drei tollen Tage begannen mit Moderation und Tucholskylesung von Raiko Thal vom rbb im ersten Stock und wurden mit der Eröffnung der Ausstellung „Bücher aus dem Feuer – die Stahlbibliothek“ des Künstlers Achim Kühn im Erdgeschoß fortgesetzt.
Die Laudatio sprach Alfred M. Molter. Der Vorsitzende des Landesverbandes Berlin im Deutschen Bibliotheksverband ist Friedrichshagener.
Seiner Würdigung und seinem Dank an den anwesenden Kunstschmied Achim Kühn kann man sich nur anschließen. Zum ersten Mal ist das geschmiedete Gedenken an die Bücherverbrennung 1933 des weit über Berlin hinaus bekannten Künstlers der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zitat aus dem Prospekt zur Ausstellung:
„Im Schmiedefeuer von Achim Kühn entstehen Werke der Kunst. Unter gezielten Hammerschlägen zwingt er dem glühenden Stahl seinen gestaltenden Willen auf, formt ein Buch. Achim Kühn kehrt das unrühmliche Geschehen um. So entstehen aus Feuer und Stahl Bücher, Bücher ohne Worte. Gedanken im Feuer geboren.“
Begeisternd dann, Chansons mit Akkordeonbegleitung, kraftvoll und überzeugend vorgetragen von Annika Krump.
Die Ausleihe von Büchern, auch von Videos und Tonträgern der Mediathek, und damit der Bibliotheksalltag beginnt am Montag, dem 24. November.
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