26.12.2006


Zwischenzeit

Es ist still

Es ist still im Ort. Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos in den Nebenstraßen. Am Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages sind noch die der Besucher dazugekommen. Sie stehen geduldig und ruhig, ohne Motorgebrumm, Hupen und Bremsenquietschen. Die mit ihnen gekommen sind, sitzen beim Christstollen oder spazieren mit den Kindern zum See. Hier verschwimmen die Konturen heute im Dunst. Fast könnte man meinen, am Rande eines großen Meeres zu stehen. Das Bild mit den klaren Abgrenzungen des Müggelturmes und der Berge gegen den sonnigen Abendhimmel gestern scheint eine Fata Morgana gewesen zu sein.

Ausklang einer besinnlichen Zeit. Vorgestern Mittag nahm sie ihren Anfang. Die letzten Verbraucher hatten den Verbrauchermarkt neben der Kirche verlassen. Die Einkaufswagen waren in Wartestellung geparkt, der Imbiss nebenan geschlossen. Trotz des feinen Nieselregens waren Fahrräder unterwegs. Auf dem Fußweg der Bölsche - der Weihnachtsmann mit wehendem Mantel. Kaum einer wagte es, seinen mit kräftiger Stimme angetragenen fröhlichen Gruß nicht zu beantworten. Brav auf der fast leeren Straße – ein Vater mit Sohn, auf dem Gepäckständer im Behälter eine Posaune.

In der Christopherus - Kirche begann gerade das Krippenspiel. Rund um viele Zweiräder, für Damen, Herren und Kinder. Vielleicht stand hier und da zur Bescherung auch ein Rad unterm Weihnachtsbaum.

 

Ab morgen kann umgetauscht werden. Das Fahrrad wird wahrscheinlich nicht dabei sein. Aber die Hektik der Großstadt wird langsam wiederkehren. Beeilen wir uns nicht damit. Es tut doch gut, mal auszuspannen.

 

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