"Der Turm wackelt, der Turm wackelt, die Spitze fällt ab". So lautet ein Kinderreim. Leider hatte der Turmsturz, der dem tragischen Ereignis heute vor 45 Jahren folgte, nichts von einem Kinderspiel.
Als "normaler" Herbststurm war "Quimburga" angekündigt. Doch dann tobte am Montag, den 13. November 1972 Orkan "Quimburga" über das Land. Mit ungewöhnlich starken Böen zog er eine Schneise der Verwüstung und traf die meisten Menschen relativ unvorbereitet.
Der Kirchturm der Christophoruskirche, damals noch spitz in den Himmel aufragend, wurde vom Sturm dermaßen beschädigt, dass er in Richtung Marktplatz kippend drei Tage später abgebrochen werden musste. Zuvor war, wie uns ein Zeitzeuge mitteilte, die Turmuhr auf den Vorplatz gestürzt und Teile davon und vom Giebel verletzten tragischerweise eine 64-jährige Frau tödlich.
Insgesamt gab es in der DDR an diesem Tag 16 Todesopfer, ca. 150 Menschen wurden verletzt.
Wetterkatastrophen mit diesen Auswirkungen waren damals noch die absolute Ausnahme. Selten gab es lebensbedrohliche Stürme, dafür regelmäßig Schnee an Weihnachten, durchgängig kalte Winter, keine so regelmäßigen Überschwemmungen wie sie heutzutage gang und gäbe sind (hausgemachte Ursachen seien hier mal nicht im Fokus). Das Wetter war vor allem aufgrund der noch nicht vernetzten Technologie schwerer vorhersagber, dafür aber auch auf die Jahreszeiten bezogen nicht so unberechenbar.
Der Wiederaufbau des Turms sowie die Umgestaltung des Kirchenschiffes dauerten bis 1977.
Heute ist die evangelische Christophoruskirche einer der bedeutendsten Veranstaltungsorte Friedrichshagens.
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