Wenn man in den letzten Wochen als Friedrichshagener/in auf das Spielhaus in der Bölschestraße 65 geschaut hat, waren Veränderungen unübersehbar. Erst verschwanden die Bäume, dann der Zaun und seit drei Wochen entwickelt sich eine Baustelle. Viele fragende Gesichter wurden wahrgenommen und immer mal wieder wurde das ein oder andere Gerücht gehört. Die aktuelle Situation für das Haus als Solches und als Kinder- und Jugendfreizeitprojekt ist folgende:
Der Bölscheclub als Jugendfreizeiteinrichtung für Jugendliche ab 15 Jahren in öffentlicher Trägerschaft ist 2013 den Sparmaßnahmen des Bezirks zum Opfer gefallen. Eine Förderung der Personalstellen und Sachmittel wurde eingestellt.
Schon seit 1997 gab es eine erfolgreiche Kooperation mit dem Projekt Spielhaus im gleichen Haus. Das Spielhaus ist ein Projekt des freien Trägers „tjfbg gGmbH“; es arbeitet mit und für Kinder von ca. 10 bis 15 Jahren. Das Gebäude, der Garten und die Angebote wurden in den letzten Jahren geteilt und somit ein attraktives Angebot für Kinder und Jugendliche bereitgestellt.
Seit Anfang des Jahres nutzt das Spielhaus nun das Haus in alleiniger Regie. Mit leider weniger Personal und geringeren Sachmitteln werden weiterhin Freizeitangebote in der offenen Arbeit mit Kindern aufrechterhalten. Die Hauptzielgruppe sind in der Zukunft die Kinder von ca. 10 bis 15 Jahren, die älteren finden ihren Platz zu bestimmten Zeiten und an besonderen Tagen. In der Regel ist Montag bis Freitag von 13 bis 19 Uhr geöffnet. Die Kids können sich treffen, sind herzlich willkommen und stoßen auf offene Arme und Ohren bei den drei Mitarbeitern Silke, Doreen und Frank. Bei allen kleinen und großen Problemen wird mit deren Erfahrung und Engagement geholfen und unterstützt.
Darüber hinaus bietet das Haus zahlreiche Angebote zur Freizeitgestaltung. Im großen Garten kann Volleyball, Fußball und Basketball gespielt werden, es gibt BMX Räder, Roller und Skateboards; Hängematten und Strandkörbe laden zum „Chillen“ ein. Spielgeräte ( z.B. Diabolo, Springseile, KUBB, Stelzen, Einräder, Jonglierzubehör, Taue, Airhockey ) stehen zur freien Verfügung, auf der Slackline wird balanciert; es kann am Lagerfeuer gequatscht werden und und und……
Im Haus warten viele Räume mit umfangreichen Angeboten. Es gibt einen kostenfreien Internetzugang an zwei PCs, am Tresen gibt es Kleinigkeiten zum Essen und Trinken, einen Tanzraum, eine Werkstatt, Bandproberäume, einen Raum nur zum Toben, Billard, Darts, Kicker, Jakkolo, Tischtennis, jede Menge Gesellschafts- und Geschicklichkeitsspiele, einen Raum zum kreativen gestalten mit Airbrush und Farben, einen Raum zum gemeinsamem Hausaufgaben machen, ein gemütliches Hochbett, ein Spielzimmer mit Wii und Playstation etc. etc. etc..
In den Ferien und zu bestimmten Anlässen wird auch außerhalb des Hauses einiges unternommen, z.B. in das Schwapp, zum Wasserski oder zum Angeln fahren. Öfter geht es zum Klettern in Seilgärten oder an Klettertürmen. Übernachtungen im Haus gehören ebenso zum Programm wie Kanutouren, Zeltausflüge oder Fahrradtouren. Auch wird an Aktionen anderer Einrichtungen teilgenommen, beispielsweise am Kietzer Sommer, Dichter dran und dem Karneval der Tiere. Einmal im Monat ist Kinderdisco, jeden Donnerstag Kinocafe, mittwochs ist die Hapkidotruppe aktiv, freitags ist Tanzkurs.
Den Friedrichshagener Bürgern, Institutionen, Einrichtungen und Projekten wird das Haus zur Nutzung angeboten. Frank Günzel: "Wir wollen uns in Zukunft noch weiter dem Kiez öffnen und möglichst viele unterschiedliche Menschen in unsere Arbeit mit und für Kinder einbinden. Dabei ist fast alles denkbar.
Kitas besuchen uns mit Gruppen zu Schnuppertagen, Schulen und Klassen feiern ihre Feste bei uns,
Eltern treffen sich zu gemeinsamen Abenden, ehrenamtlich tätige bieten Aktivitäten in unsren Räumen an, es können kreative, sportliche, musische, gesundheitsfördernde oder informative Kurse bei uns stattfinden. Bei uns können auch Familien im Saal und Garten feiern. Wir sind für offen für bunte Ideen und interessante neue Angebote."
Nochmal zur Baustelle: Parallel aber unabhängig zu den neuen Strukturen für die Einrichtung hat sich die Baumaßnahme ergeben. Das Grundstück vorne zur Bölschestraße gehört nicht dem Bezirksamt und wurde verkauft. Die Lücke wird nun geschlossen, es entsteht ein Wohnhaus. Während der Bauphase wird das Haus über die Straße „Am Goldmannpark“ zu erreichen sein. Nach Fertigstellung des Gebäudes wird es einen breiten Zugang durch einen Durchgang direkt von der Bölschestraße geben. „Wir hoffen und sind zuversichtlich, dass durch die neue Bebauung unsere Arbeit im Interesse der Kinder in Friedrichshagen nicht beeinträchtigt wird.“
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