19.09.2017


Der gute Hirte


Hirschgarten im Wandel der Zeiten

Einer der Giebel mit dem Hirte-Motiv

Hier befindet sich die neue Begegnungsstätte und die Gästewohnung

Am Ort des ehemaligen Servicecenters entstehen neue Wohnungen

Kennen Sie Hirschgarten? Woran denken Sie, wenn Sie an Hirschgarten denken? Der Fürstenwalder Damm mit den Tramlinien 60 und 61 verbindet Alt- und Neu-Hirschgarten. Im Vorbeifahren ahnt man noch nicht viel von den historischen Ursprüngen.

Alt-Hirschgarten, die Villenkolonie, wurde 1870 von Albert Hirte gegründet. Der Hirteplatz im historischen Teil ist nach dem Gründer benannt. Er lebte von 1833 - 1898. Neu-Hirschgarten wird überwiegend durch den Bestand der Häuser der GWG "Berliner Bär" geprägt.

Monika Hemmer kennt den alten und den neuen Teil und weiß über beide viel zu berichten. Wir treffen uns zum kleinen Plausch in Hirtes ehemaligen Pferdestall. Dort ist heute das mexikanische Restaurant "Veracruz" beheimatet. Heute gibt es für die Hirschgartener nur noch diese Gaststätte. Um 1900 gab es mindestens zehn Restaurants, z.B. das "Weltrestaurant", "Tabberts Waldschloss", das "Restaurant zum Aussichtsturm" oder "Die Waldburg". Das Wohnhaus der Familie Hirte stand rechts vom Pferdestall und wurde im 2. Weltkrieg von einem Bombentreffer zerstört.

Der 2. Weltkrieg hinterließ auch in Hirschgarten seine Spuren. Rund um den Hirteplatz wurden alle Granaten und Bomben entfernt, bevor der 1895 errichtete Obelisk wieder freigegeben werden konnte, der einstmals nach Entwürfen des Königlichen Regierungsbaumeisters Otto Stahn erstellt wurde. Allerdings fehlte seit 1945 die Schmuckspitze des Obelisken.

2004 wurde als verbindendes Element zwischen den beiden in unterschiedlichen Epochen entstandenen Teilen ein Porträt von Albert Hirte und seines ehemaligen Wohnhauses auf zwei Häusergiebel übertragen.

Mit der im Jahre 2005 abgeschlossenen Bebauung des ehemaligen Grundstückes der Familie Vogel (C.J. Vogel - Draht- und Kabelwerk AG) ist der Hirteplatz wieder zu einer geschlossenen Einheit gewachsen. Durch die Initiative von Herrn Dr. Schwartz, einem Urenkel von Albert Hirte, konnten im Frühjahr 2007 vier alte Leuchten aus DDR- Zeiten durch vier Schinkelleuchten ausgetauscht werden.

In Neu-Hirschgarten bestimmen derzeit Baukräne das Bild. Direkt am Fürstenwalder Damm ist das neue Servicecenter der GWG entstanden, ebenso wie die neue Begegnungsstätte "Bärentreff" und eine Gästewohnung. Auch die Gewerbe sind vom alten Flachbau in das neue Gebäude umgezogen. Zur Zeit entstehen noch zwei Wohnhäuser mit 46 Wohnungen und einer Tiefgarage.

Im Jahr 2020 feiert Hirschgarten sein 150-jähriges Bestehen.

 

Alle Bilder mit freundlicher Genehmigung der GWG "Berliner Bär". Der Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Monika Hemmer.

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