Zum 800jährigen Bestehen des Stadtteils Köpenick planen Hundehalter aus dem Bezirk noch etwas ganz Besonderes: Sie wollen mit einem Einwohnerantrag erreichen, dass in ihrem Bezirk ein Hundeauslaufgebiet errichtet wird.
„Treptow-Köpenick ist einer der wald- und wasserreichsten Bezirke dieser Stadt“, sagt Thomas Steinbrecher, einer der Mitbegründer der Initiative für ein Hundeauslaufgebiet in Treptow-Köpenick. Nachdem im Jahr 2004 ein ähnliches Vorhaben der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) scheiterte, nehmen nun Bürgerinnen und Bürger aus dem Bezirk die Sache selber in die Hand.
Mit einem Einwohnerantrag können 1% der Wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger aus dem Bezirk (z. Z. ca. 2100 Stimmen), die das 16. Lebensjahr vollendet haben, einen Antrag an die BVV stellen, über den die Mitglieder des Bezirksparlamentes entscheiden müssen. Nach Ansicht der Hundefreunde muss es den Hundebesitzern möglich sein, ihre Hunde in dafür festgelegten Arealen frei laufen lassen zu können, ohne mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. „Hunde sind Lauftiere und benötigen Raum zur Kommunikation mit Artgenossen, erst recht in einer Großstadt wie Berlin“, so Thomas Steinbrecher und fügt an: „Kommunikation vermindert Aggressionen und Konfliktpotentiale zwischen Hunden, aber auch zwischen Hunden und Menschen.“ Thomas Steinbrecher muss es wissen, denn seine Frau leitet eine renommierte Schule für Blindenführhunde in Berlin.
„Hundefreilauf ist aktiver Tierschutz – zum Schutz der Menschen“, meint Michaela Pietrzik von den Hundefreunden Treptow-Köpenick, die auch Mitglied der Initiative ist. Seit August 2007 ist sie Ansprechpartnerin für einen Hundeplatz im Norden von Treptow an der Baumschulenstraße. Die Hundefreunde haben einen Vertrag mit dem Bezirksamt für die Grünfläche abgeschlossen, der es ihnen gestattet, ihre Hunde dort frei laufen lassen zu können. „Die Erfahrungen sind durchweg sehr positiv“, sagt Michaela Pietrzik, „unsere Hunde sind durch das regelmäßige Toben auf dem Hundeplatz wesentlich ruhiger und ausgeglichener“.
Positiver Nebeneffekt eines Hundeauslaufgebietes:
Viele Hundebesitzer fahren mit ihren Hunden lieber in ein Auslaufgebiet, statt den Vierbeiner im Park unangeleint laufen zu lassen. Das entlastet die Grünanlagen und vermindert Konflikte zwischen Hundehaltern und Nicht-Hundehaltern.
Doch die Mitglieder der Initiative sehen in einem Auslaufgebiet mehr als nur einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz. Nach dem Vorbild des Hundeauslaufgebietes am Grunewaldsee, dem größten und ältesten Hundeauslaufgebiet Europas, sehen sie auch Chancen für die Gastronomie
und das Freizeitgewerbe in dem Bezirk. Das wiederum schafft Arbeitsplätze und bringt Geld in die Bezirkskasse. Das Hundeauslaufgebiet am Grundewaldsee geriet 2003 schon einmal in die Schlagzeilen, als es verlegt und verkleinert werden sollte. Der Vorsitzende von Hunde in Berlin e. V., Guido Zörner, der die Initiative unterstützt, erinnert sich noch gut an die Argumente der Gegner des Auslaufgebietes. „Ein weiteres, gleichartiges
Auslaufgebiet im südosten der Stadt entlastet massiv den Grunewald. Das Wasser, der Boden, aber auch die Tiere im Wald würden von einem zweiten Auslaufgebiet dieser Größe profitieren“, sagt Guido Zörner.
Platz ist in den Wäldern um den Müggelsee reichlich vorhanden und ein Auslaufgebiet für Hunde würde den Bezirk insgesamt vielfältiger und attraktiver machen. Es liegt jetzt am Willen der Bürgerinnen und Bürger, das Vorhaben zu unterstützen. Eine Liste der Auslagestellen für den Einwohnerantrag ist auf den folgenden Webseiten zu finden:
www.hundeauslaufgebiet-treptow-koepenick.de
www.hundeinberlin.de/hundeauslauf-tk
Initiative Hundeauslaufgebiet Trepow-Köpenick
c/o Thomas Steinbrecher
Tel.: (0172) 8356356 - Fax: (030) 90145029
eMail: steinbrecher.berlin[at]web.de
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