Schöne neue Schnäppchenwelt

Novembergedanken

Drei neue Geschäfte laden zum Kauf im Erdgeschoß vom Ärzte- und Geschäftshaus am Markt. Bunte Luftballons, Dudelsackspieler und Präsenteverteiler vor den Läden, viele neugierige Kunden mit Kind und Kegel stöbern drinnen.

Dennoch kann beim Autor nicht so rechte Freude aufkommen. Neben dem umgezogenen Rossmannmarkt aus der Bölsche laden die Billigheimer McGeiz und Kik an die Wühltische und Kleiderständer. Hätte unser Markt nicht seriöseres und eleganteres verdient?

Vielleicht werden unter den eifrigen ersten Käufern auch manche sein, deren schmales Haushaltsbugdet durch solch einen Schnäppchenkauf ein bisschen länger reicht.

Der Zeitgeist macht auch um Friedrichshagen keinen Bogen.

Und noch eins: Der an Bahnhof ankommende Besucher oder Einwohner wird zurzeit nicht gerade strahlend empfangen. Am Fahrkartenschalter verkündet ein Zettel die Schließung bis auf weiteres. Der Fahrausweis benötigende Kunde wird nach Rahnsdorf oder Köpenick verwiesen. Hinter den geschlossenen Gittern türmen sich Unrat und Prospekte.

Die Bahnhofsuhr draußen zeigt nur noch zweimal am Tag die richtige Zeit an. Statt sie zu

reparieren, wurde sie abgeklebt. Vermehrte Anfragen beim Kundenservice der Bahn beantwortet selbiger bisher mit Ignoranz.

Die immer noch graue Betonwand draußen wirkt in der nun schon früh einbrechenden Dunkelheit auch nicht freundlicher.

Um nicht nur zu mosern, sei noch schnell auf den erhellenden Fleck des noch immer existierenden Stehkaffees in der Bahnhofshalle hingewiesen( Der „Schirm“ berichtete am 3.06.2006 über die Eröffnung).

Es könnte natürlich sein, dass die trüben Herbstbilder ganz subjektiv beim Autor dieser Zeilen beheimatet sind. Zum ersten Schnee zieht sicher wieder Optimismus ein.

 

 

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