13.07.2011


Wir können etwas tun!

Von nun an Montagsdemo um 19 Uhr

Etwa 2.000 Teilnehmer auf dem Marktplatz

Dicht an dicht standen die Einwohner Friedrichshagens und benachbarter Gemeinden am 11. Juli auf dem Marktplatz in der Bölschestraße und verkündeten lautstark ihre Wut über die geplanten Flugrouten für den neuen Flughafen BBI über den Müggelsee. Quasi über Nacht hatten sie von der Bedrohung erfahren, nachdem Politiker und Deutsche Flugsicherung den Eindruck vermittelt hatten, dass die Region nicht vom Fluglärm betroffen sein wird.

„So geht man nicht mit Bürgern und Wählern um“ rief Ralf Müller von der Friedrichshagener Bürgerinitiative gegen den Fluglärm als erster Redner  der Protestveranstaltung. Er traf den Willen der Versammelten, als er aufrief, gemeinsam Druck zu machen gegen die Routenplaner und Politiker, die bisher geschwiegen bzw. ein falsches Bild über die Situation vermittelt hatten.

Weit schlimmer als aus den veröffentlichten Karten über Starts und Landung der Flugzeuge hervorgeht, ist die wirkliche Situation, denn die die Lärmbelästigung wird, so die Befürchtung, großflächiger und intensiver ausfallen. Viele Maschinen werden über dem Müggelsee bereits 1.500 Meter hoch fliegen und damit, das erlaubt die Vorschrift, breit aufgefächert auch bebaute Gebiete überfliegen. „Mut zu kreativem Ungehorsam“ ist deshalb die Tagesordnung und die „Verantwortlichen an den Verhandlungstisch“ zu zwingen, um zu retten, was zu retten ist.

Wir haben ein „Menschenrecht auf unversehrtes Leben, ein Menschenrecht auf Gewinnoptimierung gibt es nicht“. Manfred Kurz sagte in seiner Wortmeldung offen heraus, was für ihn der eigentliche Hintergrund der neuen Flugrouten im Berliner Osten ist: maximaler Gewinn für die Fluggesellschaft. Er rief zur Demo jeden Montag um 19 Uhr auf, denn „es ist eine Minute vor 12“.

Prof. Dr. Behrbohm, Chefarzt einer HNO-Klinik, zeichnete als Arzt ein verheerendes Bild gesundheitlicher Folgen durch Lärmbelastung und Luftvergiftung. „Wenn 122 Flugzeuge pro Tag im Tiefflug mit 66 bis 83 Dezibel - statt wie verkündet 45 dB –   über dem Müggelsee ausschwärmen und die Turbinen aufgerissen werden, offenbart sich das Szenario eines Supergaus. „Der Region wird das Herz herausgerissen.“

Mit Blick auf die Versammelten, bemerkte Dr. Borkenhagen, Sprecherin des Bündnisses Süd-Ost, dass mehr Berliner an das Wohl der gesamten Stadt denken als die Politiker. Sie sorgen sich um das Grün, die Luft und das Trinkwasser. „Der Flughafen wird unsere einzigartige Heimat zerstören!“Jeder Bürger müsse nun etwas tun. Ihr Appell: „Lassen Sie sich nicht einreden, es sei sinnlos, Widerstand zu leisten.“

Eine Hinnahme der geplanten Flugrouten gleiche einer Zustimmung, so auch weitere Redner, darunter auch einige Politiker des Bezirkes.

Konsens war: Die Situation ist dramatisch, deshalb muss sofort gehandelt werden. Die Zeit bis zur geplanten Eröffnung des Flughafens am 3. Juni 2012 ist kurz.

Und: Breiter Widerstand muss sich formieren und seinen Ausdruck finden:

- in regelmäßigem Protest jeden Montag 19 Uhr auf dem Marktplatz;
- in Unterschriften für ein Volksbegehren für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr;
- in unzähligen Leserbriefen an Politiker und Redaktionen;
- in der Unterstützung der Friedrichshagener Bürgerinitiative durch ehrenamtliche Mitarbeit;
- in finanziellen Zuwendungen für Aufklärungsarbeit und für die Beauftragung von Rechtsanwälten.

Konto: Bürgerverein Friedrichshagen e.V.
Verwendungszeck: FBI + Ihre Anschrift
Bank: Berliner Volksbank
Kontonummer: 366 201 0005
Bankleitzahl: 100 900 00

Der Bürgerverein ist gemeinnützig, Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden, bitte im Verwendungszweck Ihre Anschrift eintragen.

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Von: hsb / kai