Friedrichhagens Kino bleibt
Matthias Stütz wird Eigentümer
Nun hat es doch eine gute Wendung genommen. Die jahrelange Zitterpartie um den Erhalt des Kinos „Union“ hat ein Ende gefunden.
Die Fakten:
Nachdem sich bei der vor Jahresfrist angesetzten Zwangsversteigerung kein Käufer fand, kam es am 28.11.2006 zu einer erneuten Versteigerung. Matthias Stütz, der jetzige Betreiber des Kinos, konnte es für 285 000 € erwerben und ist somit der neue Eigentümer. Der Kaufpreis wird von der Berliner Volksbank finanziert. Der frischgebackene Besitzer ist überglücklich, bedankt sich bei den vielen Unterstützern aus Friedrichshagen und versichert definitiv: Das Konzept wird beibehalten. Also, weiterhin ein anspruchsvolles Kinoprogramm nebst Veranstaltungen und Konzerte.
Die Geschichte:
Sie ist wechselvoll. 1872 wurde das Haus als Ballhaus konzipiert. Es gehörte zum nebenstehenden Bürgerhaus, heute Postgebäude. Seit 1914 war Kinobetrieb. 1994 kaufte Entertainer Wolfgang Lippert das Haus von der Treuhand. Statt Jazzkeller und Biergarten entstehen zu lassen, beantragte er den Abriss. Ein Immobilienunternehmer wollte ein Kaufhaus bauen. Es kam nicht dazu. Bauunternehmer Paulke, der nächste Hoffnungsträger, konnte es nicht halten. Es kam zur Zwangsversteigerung mit Happy End vor drei Tagen (Siehe oben).
Die Visionen:
Dem jetzigen Besitzer ist einiges zuzutrauen. Er will die historische Nutzung und die schon praktizierte zusammenführen. Kaffeehaus und Kino soll es werden. Die noch vermauerten großen Fenster zur Straße mit ihren Rundbögen sollen ihre ursprüngliche Bestimmung wiedererlangen. Matthias Stütz sieht sich schon im Licht durchfluteten Saal stehen; zum Abend wird verdunkelt und das Sonnenlicht wird mit dem Lichtbündel des Filmprojektors vertauscht. Das passiert allerdings noch nicht morgen. Zunächst einmal bekommt die Außenfassade ihren alten Glanz zurück.
Da aber eigentlich schon bewiesen ist, dass die Friedrichshagener ihr Kino lieben, ist das Realität werden der Visionen nur noch eine Frage von ein bisschen Geduld
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