....es in diesem Jahr klappen.
Das Thema "Baustelle" bewegt die Bürger und uns aus journalistischer Sicht ja jetzt seit Jahren und spätestens seit dem Bekanntwerden der Entwurfsplanung (Stand vom 16.12.2016) hatten wir uns mit dem Thema "Bahnhofsvorplatz" beschäftigt. Ursprünglich war der Baubeginn für den Zeitraum unmittelbar im Anschluss an die Fertigstellung der Rohbauarbeiten der Deutschen Bahn AG am Bahnhofsgebäude geplant. Laut Straßen- und Grünflächenamt, Abt. Tiefbau sollte es im 2. Quartal losgehen und im 3.-4. Quartal enden.
Zeitgleich arbeiteten in der Bölschestraße und diversen Nebenstraßen Friedrichshagens die Berliner Verkehrgesellschaft (BVG) und die Berliner Wasserbetriebe (BWB). Inwieweit die hyperpräsente Bölsche-Baustelle sicher nicht gerade erleichternd auf die geplante Bautätigkeit und Baufreiheit im Bahnhofsbereich wirken würde, konnte man ahnen, wenn man wollte. Tat sie aber nicht, denn es passierte ja praktisch nichts am Bahnhof. Das Gelände lag monatelang umzäunt da, das Loch in der Wand war zum Alltagsbild geworden und der Strom an S-Bahn-Kunden, Auto- und Fahrradfahrern quälte sich durch Engstellen, wich Hindernissen aus und wartete an mehr oder weniger sinnvollen Ampelschaltungen.
Trotz mancher Durchhalteparolen und dem Anknipsen der voradventlichen Hoffnungsschimmerbeleuchtung waren weitere Verzögerungen in der Bölschestraße und am Bahnhof ziemlich offensichtlich. Nachdem die BVG mit ihren Arbeiten etwas verspätet fertig wurde, konnte es laut BWB auch nicht mit dem anvisierten Abschluss vor Weihnachten klappen, da die BWB abschnittsweise auf die Freigabe durch die BVG angewiesen waren. Hier darf der Hinweis und Dank an die Presseabteilungen beider Unternehmen nicht fehlen, auch, wenn das die ansässigen GeschäftsinhaberInnen nicht trösten dürfte. Das Weihnachtsgeschäft 2017 war für Viele hier zum Vergessen. Da gab es doch das Standortmarketing, fragen Sie jetzt vielleich? Ja, doch...
Zwischenzeitlich wurde im Juli 2017 vom Büro des Bezirksstadtrates, auf unsere Nachfrage hin, erklärt, dass Fördergelder aus dem sogenannten Plätzeprogramm nicht schneller freigegeben wurden und ein früherer Baubeginn darüber hinaus "zu keinem Zeitpunkt geplant" gewesen sei. Bei der öffentlichen Zeitplanung durch das Straßen- und Grünflächenamt spielte die Finanzierung zumindest keine öffentlich dokumentierte Rolle.
Bei den genannten Fördergeldern, die im konkreten Fall für eine Auftragsvergabe Voraussetzung sind, handelt es sich um Aufwendungen der Bezirke, finanziert durch Gelder der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen zur Umgestaltung von Stadtplätzen. Am 10.12.2015 wurde per Beschluss durch das Abgeordnetenhaus der Weg frei gemacht für die Beantragung der gesperrt veranschlagten Gelder aus dem Landeshaushalt. Der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses stimmte am 22.6.2016 der Freigabe der Gelder zu. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme wurden nach Prüfung vom 23.3.2017 durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen mit 210.000 Euro festgesetzt.
Im Januar 2018 erst wurde per Pressemitteilung durch Bezirksstadrat Hölmer bekannt, dass die DB AG zu einem nicht näher benannten Zeitpunkt im Zuge der eigenen Bauausführungen eine nicht genehmigte Entwässerungsleitung verbaut habe. Wörtlich hieß es u.a.: "....Im Zuge der Erdarbeiten für den Straßenbau wurde eine Entwässerungsleitung angetroffen, welche durch die DB AG neu errichtet wurde, allerdings ohne Genehmigung der Berliner Wasserbetriebe."
Im Rahmen der Reihe "Mein Thema" war Redakteurin Anke Brekerbohm im Auftrag des RBB vor Ort und schaute sich am Freitag vergangener Woche selbst um. Sie sprach mit Bezirksstadtrat Rainer Hölmer vor dem Rathaus Köpenick sowie am Bahnhof Friedrichshagen mit Anwohnern. Im Bericht des RBB kam nun ein völlig neuer Aspekt ins Spiel, nämlich ein Fundament, welches einen Strommast der BVG abstütze und von dem ein Teil wohl die weiteren Arbeiten behindere. Hölmer nannte im Interview Ende März als nächstes Ziel, falls "jetzt nicht noch weitere Schwierigkeiten auftreten".
Die Problematik um die ungenehmigte Entwässerungsleitung war seit dem 1.12.2017 den beteiligten Firmen bekannt. Stephan Natz, Pressesprecher der BWB, der beim RBB-Ortstermin dankenswerterweise dabei war, bestätigte, dass inzwischen, bezogen auf das Thema ungenehmigte Entwässerung, alles geklärt sei.
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Bilder: Stefan Mensah
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