Regina Menzel rief, und alle, alle kamen. Geschuldet war dies sicher auch dem Umstand, dass mit dem Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg ein prominenter Gast anwesend war. Wobei Nils Busch-Petersen es gleich zu Anfang seines Impulsreferates verstand, Nähe herzustellen, als er von seinem ersten Aufenthalt in Berlin erzählte. Der spielte sich nämlich in Friedrichshagen ab. Sein Vater war als einer der wenigen Mediziner in der DDR, der Erfahrungen mit Tropenkrankheiten hatte, 1973 nach Berlin geholt worden, um am Rande der Weltjugendfestspiele zur Verfügung zu stehen, wenn Probleme in dieser Hinsicht auftauchen würden. Man wohnte in der Zeit privat bei einem Freund in Friedrichshagen, wo der Junge einige unbeschwerte Tage verlebte, die ihm gut in Erinnerung geblieben sind.
Danach kam denn der Fachmann auch gleich zur Sache. Allgemeine Informationen zum Verband, konkrete Daten zur Situation des Einzelhandels in Berlin und Brandenburg. Viel Lob für die Teilnahme des Ortes beim Wettbewerb „Mittendrin Berlin“ und die Initiative „Dichter.dran“, Anerkennung für die Leistung besonders auch der Werbegemeinschaft. Er sei hier eben ganz und gar nicht in einen Problembezirk gekommen, sagte ein sichtlich sich hier wohl fühlender Verbandsfunktionär.
Bei der anschließenden Diskussionsrunde, die von Alfred M. Molter moderiert wurde, der auch den Kontakt hergestellt hatte, kamen dann auch noch gute Tipps aus erster Hand. Denn zu verbessern gebe es immer etwas. So unterstütze der Handelsverband unbedingt jede Initiative, die vor Ort zu einer Einheitlichkeit in der Wahrnehmung durch den Kunden führe. Was für große Filialisten gelte, bleibe auch für den im Wesentlichen inhabergeführten Einzelhandel vor Ort wahr. Besonders dann, wenn es wie in Friedrichshagen ein besonderes, gepflegtes Ortsbild gebe. Dazu gehörten die zur Adventszeit in einem einheitlichen Auftritt erleuchtete Bölschestraße ebenso wie einheitliche Öffnungszeiten der Händler das Jahr hindurch. „Der einheitlich gestaltete Aufkleber auf der Schaufensterscheibe ist Unsinn, wenn er für jedes Geschäft eine andere Öffnungszeit verkündet“, so Busch-Petersen. Wenigstens eine Kernzeit müsse vereinbart werden. Der Kunde könne sich sonst nicht orientieren.
Mit einem Ausblick auf das Bölschefest, vorgetragen von Michael Ehrenteit, und vielen weiteren Informationen beschloss Regina Menzel einen rundum gelungenen Stammtisch, der wie immer im „Wirtshaus Rolands-Eck“ stattfand. Leider konnte der Vorsitzende der Werbegemeinschaft, Tobias Apelt, wegen einer akuten Erkrankung nicht teilnehmen, erhielt aber alle guten Wünsche der Anwesenden übermittelt.
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