Die kurze Frostperiode Anfang 2008 ließ den Müggelsee mehrmals zufrieren und teilweise wieder auftauen. Wie unsere Leserin Gabriele Pozzato uns per Foto mitteilte, hob und senkte sich die dünne Eisplatte des Müggelsees dabei erheblich und ließ dabei Rückstände eines Schnee-Eis-Gemisches als Kragen auf Bootsbefestigungpfählen in einer Höhe zurück, die deutlich den Hub des Wasser- bzw. Eisspiegels erkennen lässt.
Die Höhe des Hubes überrascht zuerst. Nach einem Artikel von M. Müller mit dem Titel "Hydrologische Entwicklung der Spree in Berlin" könnte die Erklärung vielleicht in folgendem Zitat enthalten sein.
"Das gesamte Berliner Gewässersystem ist durch Staustufen geregelt. Den größten Einfluss auf Abflussverteilung und Wasserstand haben die Mühlendammschleuse im Zentrum und die Schleuse Klein-Machnow, die den Höhenunterschied im Teltowkanal zur Unterhavel überwindet. Über diese beiden Staustufen wird der Wasserstand im Gewässersystem innerhalb eines engen Bandes auf Höhe des sog. "Berliner Normalstaus" (seit 1892: 32,28 m NN) gehalten und so die Schifffahrt ganzjährig ermöglicht (Einhaltung der erforderlichen Tiefe und der Brückendurchfahrtshöhe).
Aufgrund des sehr geringen Gefälles der Unterspree reichen die Wirkungen dieser Stauhaltung bis weit östlich Berlins in die Müggelspree hinein."
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