Bald ist es wieder so weit – das Friedrichshagener Festival „Dichter.dran“ wird wieder stattfinden, am 8. und 9. September 2007. Da liegt ja noch der ganze Sommer dazwischen? Zugegeben, doch ehe man sich versieht, ist man dichter ran. Die Vorbereitungen sind bereits im vollen Gange. Ein Motto gibt es auch: war es im vorigen Jahr der Bölschestrand, so ist es heuer „Panta rhei – alles fließt“. Fast also eine philosophische Dimension – die Phantasie kann sprießen, Gestaltungsspielräume sind eröffnet. Doch neben der Phantasie braucht es nun mal auch materielle Grundlagen und sind weniger üppig als im Jahr zuvor. Schließlich profitierte das Fest 2006 vom ersten Preis beim Wettbewerb „MittendrIn Berlin“. Um Visionen Wirklichkeit werden zu lassen, braucht es diesmal mehr Unterstützer.
Die gibt es schon. An dieser Stelle sollen sie Würdigung erfahren und vorgestellt werden. Heute die Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn GmbH. Dazu war ich im Gespräch mit dem Betriebsleiter Reinhold Schröter. Die Waldstraßenbahn SRS befährt immerhin auch 4 Kilometer auf Berliner, sprich Friedrichshagener Gebiet. Dass sie ein unverzichtbares Nahverkehrsmittel ist und täglich viele Autofahrten in die Metropole erspart, machen ein paar Zahlen deutlich.
Die Tramlinie 88 hat eine Länge von 14 Kilometern. Sie bedient dabei 20 Haltestellen. Die Bahn wird werktags von rund 3.400 Fahrgästen genutzt. Aufs Jahr hochgerechnet kommen über eine Million Fahrgäste zusammen bei zurückgelegten 500.000 Fahrplankilometern.
Dass die Bahn beliebt ist, belegt auch eine Umfrage bei den Fahrgästen. Auf die Frage, wofür das Kürzel "SRS" stehen könnte, lautete die Siegerantwort: "Staufrei - Regelmäßig - Schnell“. Der Spruch ist seitdem an den Dachkanten der Triebwagen 42 und 43 für alle lesbar angebracht. O - Ton Reinhold Schröter: „Dieser Spruch sagt sehr treffend, warum die SRS so attraktiv für ihre Fahrgäste ist. Die SRS fährt fast durchgehend auf eigenem Gleis neben der Straße - sie steht deshalb nicht im Stau. Mit ihrem 20-Minuten-Takt und Betrieb bis nach Mitternacht fährt sie so oft wie sonst keine Linie in Schöneiche und Rüdersdorf. Schließlich braucht die SRS für ihre 14 Kilometer lange Strecke nur 31 Minuten."
Beim Friedrichshagen Dichter.dran 2006 war der Friedrichshagener, der übrigens jeden Tag mit „seiner“ Straßenbahn zur Arbeitsstelle in Schöneiche fährt, noch ganz privat dabei. Es hat ihm und seiner Frau so gefallen, dass es keiner langen Überredung für eine Unterstützung bedurfte.
Er würde gern mit der Bahn bis auf die Bölsche fahren. Das geht allerdings schon deshalb nicht, weil die SRS eine kleinere Spurweite von einem Meter hat. Was aber vielleicht geht – und mehr als eine Vision des Betriebsleiters Schröter ist –, wäre eine Weiterführung am Bahnhof Friedrichshagen über die Dahlwitzer Landstraße hinweg. Ein gefahrvolles und umständliches Überqueren der belebten Straße würde wegfallen und die Umsteigezeit zur S – Bahn kürzer gestalten.
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