Einsteigen bitte? Nein, Köpenicks Bürgermeister Oliver Igel hat sich nicht als Chauffeur verdingt. Der Oldtimer, der hier als Hochzeitsauto vor dem Friedrichshagener Rathaus parkt, weist auf Künftiges hin.
Geht das Konzept der Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co.KG auf, wird das historische Gebäude bald wieder seinem ursprünglichen Zweck - einer Nutzung zum „Wohle der Bürger“ - zugeführt. Dazu gehört auch die Einrichtung eines Hochzeitszimmers, in dem der Bezirksbürgermeister Trauungen vornimmt.
Am 9. September konnten sich die Friedrichshagener beim Tag der offenen Tür über neueste Entwicklungen zum Projekt Rathaus informieren. Sie besichtigten den Raum, den der Bezirksbürgermeister symbolisch als Ort für künftige Bürgersprechstunden einweihte, interessierten sich für das Nutzungskonzept des Gesamtkomplexes, ließen sich Grundrisse erläutern und kamen mit Vereinen und Initiativen ins Gespräch. Manche zeigten sogar Gefallen an dem Gedanken, hier selbst mit einem Vorhaben als Mieter eine Zukunft zu haben.
Das Rathaus wieder zum Rathaus machen. Mit diesem Ziel hatten sich Friedrichshagener bereits vor Jahren zusammengeschlossen. Sie forcierten ihr Vorgehen, nachdem der Auszug der Polizeidienststelle abzusehen war. Als dann im Mai 2012 verkündet werden konnte, das Land Berlin ist bereit, das einstige Rathaus per Direktvergabe an die Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co.KG zu verkaufen, stand der öffentlichen Nutzung nichts mehr im Wege.
Das Finanzierungskonzept legte einen Verkehrswert für das Projekt von drei Millionen Euro zugrunde.Aber dann bauten sich kurze Zeit später Hürden auf, die das Vorhaben fast zum Scheitern brachten. Grund war und ist die Liegenschaftspolitik des Senats. Laut Beschluss des Abgeordnetenhauses dürfen zur Zeit keine Grundstücks- geschäfte abgeschlossen werden. Die Verhandlungen mit dem Land Berlin über den Verkauf liefen indessen weiter, eine Einigung konnte nicht erzielt werden. Mehrmals änderte sich der Kaufpreis, der irgendwann eine Höhe erreichte, die nicht mehr zu akzeptieren war.
Mittlerweile scheinen die Zitterpartien um das Rathaus ein Ende zu haben. Die Geschäftsführer Tobias Apelt und Lutz Treutler sowie der Projekt-entwickler und Architekt Stefan Klinkenberg sind optimistisch. Die Immobilie könnte nun über das Erbbaurecht erworben werden. Dahinter steht unterstützend an erster Stelle der Bezirksbürgermeister, der als Mitglied im Steuerungsausschuss des Senats politische Verantwortung für die Vergabe des Gebäudes übernimmt.
Die Initiative um das Rathaus braucht weiterhin Fürsprecher. Sie sind aufgerufen, den Erhalt des Rathauses Friedrichshagen „zum Wohle der Bürger“ tatkräftig zu unterstützen und das wohl spektakulärste Friedrichshagener Projekt der letzten Jahre zu einem glücklichen Ende zu führen.
Rückfragen u. Kontakt:
Rathaus Friedrichshagen Projekt GmbH & Co.KGe
Mail: post[at]rh-f.de
Web: www.rathaus-friedrichshagen.de
Tobias Apelt,Geschäftsführer, T. 0179-470 78 39, eMail t.apelt[at]rh-f.de
Lutz Treutler,Geschäftsführer, T. 0172-309 58 50, eMail l.treutler[at]rh-f.de
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