Hinter der Endhaltestelle der 60, gleich neben dem Wasserwerk-Museum findet man es – sein exakter Name lautet: „Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei“.
Es ist das älteste deutsche Institut, das sich mit Fischen beschäftigt. Sein Hundertjähriges hat es schon zehn Jahre hinter sich. Die Gründung erfolgte 1897 auf Beschluss des preußischen Königs. Da die Wasserwerker auf der anderen Straßenseite mit der Wasserqualität des damals direkt aus dem Müggelsee entnommenen Wassers nicht einverstanden waren, „solle man doch mal untersuchen, warum die Reinheit so schwanke“. So oder so ähnlich muss es gestanden haben im königlichen Erlass.
Seit dem untersucht man an dieser Stelle die Auswirkungen verschiedenster Inhaltsstoffe auf die Fischentwicklung.
Heute ist es das einzige Institut Deutschlands für Wasserökologie in Kombination mit Binnenfischerei. Sein Direktor, Prof. Dr. Gunnar Nützmann, verrät es mir mit Stolz. Da die Wissenschaft seitdem eine Fülle von Inhaltsstoffen mit immer feineren Messmethoden erfassen kann, sind die Forschungsaufgaben heute weit gefächert. Die Disziplinen reichen von Gunnar Nützmanns Gebiet, der Hydrologie, bis zur Endokrinologie und Genetik. All das geht nicht ohne die Anwendung der Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Physik, Mathematik.
Einen direkten Bezug zum Wasserwerk gibt es auch noch heute. Zwar wird unser Wasser jetzt nicht mehr direkt aus dem See, sondern über Uferfiltration gewonnen. In einem bereits abgeschlossenen Projekt wurde über Jahre untersucht, warum die in Berlin so gut funktioniert.
Zu dichter.dran:
Professor Nützmann hält das Motto ´Panta rhei – Alles fließt´ wie für ihn gemacht. Da ist das Institut dabei. „Wo sich so viel kulturelle und geistige Initiative zusammenballt, da muss man einfach hingehen und möglichst auch mitmachen.“
Der ´Tag der offenen Tür` wird extra verlegt. Das Haus wird für Ausstellungen zur Verfügung gestellt, zur Messstation auf dem Müggelsee gibt es Bootstouren, in der im vergangenen Oktober fertiggestellten Fischhalle können die Störe und Aale besichtigt werden und auch das Chemielabor im ehemaligen Rieseler am Müggelseedamm 301, gleich gegenüber, steht Neugierigen offen.
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