Nein, kein sarkastischer Ausblick. Jedoch der Rest Galgenhumor in der Überschrift sei gestattet.
Ungefähr 150.000 Euro wurden für Maßnahmen zur Verfügung gestellt, die die umsatztechnisch negativen Auswirkungen der "Gesamtsituation Baustelle Friedrichshagen" durch kreatives Marketing abfedern helfen sollen.
Der Topf speist sich aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung, der Wirtschaftsförderung des Bezirks, Anteilen der Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) und der Berliner Wasserbetriebe (BWB) sowie einer vergleichsweise großzügigen Einlage der Bio Company, die in der Bölschestraße/Ecke Müggelseedamm ein Geschäft betreibt.
Geplant ist das Projekt bis November 2018. Dabei sollen die ortsansässigen Unternehmen stärker vernetzt werden, kreative Werbemaßnahmen und Veranstaltungen finanziert und Aktionen durchgeführt werden. Angemerkt werden muss, dass es Geld allein wohl nicht richten wird, denn die bisher erlebte "Vernetzung" und der Wille zur Fortentwicklung z.B. moderner Werbe- und Verkaufsmethoden scheint sehr unterschiedlich ausgeprägt. Vielleicht wird das Szenario der kommenden zwei Jahre im Nachhinein als Aufbruch in eine Epoche des Aufschwungs der lokalen Geschäftskultur zu bewerten sein, vielleicht auch als Beginn des Sieges der von wenigen "Playern" dominierten Welt über den "guten alten" Einzelhandel, in dem der persönliche Kontakt noch ein Qualitäts- und Kaufargument darstellte.
Wenn man sich ansieht, wie es die Großhandelsriesen früherer Tage wie Quelle, Neckermann oder Otto (die gibt es noch) über Jahrzehnte versäumt haben, sich mit modernen Internetportalen für die Zukunft zu rüsten und die alten "Manager" heute zusehen dürfen, wie ein Global Player wie Amazon einfach sehr vieles richtig macht in der Kundenpflege (bei teilweise berechtigter Kritik), dann sollte das ein warnendes Beispiel sein.
Es darf ja für Friedrichshagen auch darum gehen, dass Qualität überlebt und dass insbesondere die Bölschestraße, aber auch die nicht zu verachtenden vielen Kleinode in den angrenzenden Gassen unseres Ortes nicht durch "Grauzonengeschäfte" verdrängt werden, die heute kommen und morgen gehen und die wiederum aus unserem Qualitätsstandort nach und nach eine "Weißt-Du-noch-damals"-Geschichte machen.
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