Das Haus Müggelseedamm 218 wird zur Zeit abgerissen. Das um 1875 erbaute Wohnhaus mit klassizistischer Stuckfassade liegt nicht nur im Erhaltungsgebiet Friedrichshagen, sondern ist darüber hinaus als einzelnes Baudenkmal in der Berliner Denkmalliste verzeichnet. Früher einmal im Besitz der Stadt Berlin (in den 1920er Jahren beherbergte es u.a. die Geschäftsstelle des Berliner Sängervereins e.V. Caecilia Melodia) fand es später und nach der Wende keinen Eigentümer oder Käufer mit Herz oder Sinn für historische Baukunst.
Von höchst ansprechender Architektur und mit durchaus repräsentativer Fassade hatte das kleine Haus das „Pech“, zwar auf der Südseite des Müggelseedamms, aber auf einem Stück Land zu stehen, das von den Nachbargrundstücken 216 und 220 eingezwängt und so vom Zugang zum See abgeschnitten wurde. Investitionen, selbst in einen notdürftigen Erhalt des Gebäudes, wurden nicht getätigt. Während der letzten Jahre verfiel es mehr und mehr.
Es ist nicht das erste Einzeldenkmal, das Friedrichshagen verliert, und es wird voraussichtlich auch nicht das letzte sein, denn in höchst prekärer Lage befindet sich u.a. auch das 1903 nach Plänen des Architekten R. Abbé errichtete Mietshaus Müggelseedamm 237, dessen so interessante wie einst schöne Jugendstilfassade gerade noch erahnbar ist.
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