20.01.2017


Ein unvollendetes Kapitel deutsch-deutscher Sportgeschichte


125 Jahre Rudern in Friedrichshagen

Trainings- und Wettkampfgeräte

Der Friedrichshagener Ruderverein e.V. (FRV) hat eine bewegte Historie.

Zu DDR-Zeiten hieß er zuletzt "BSG Fernsehelektronik" und war offiziell Volkseigentum. Noch vor dem Bau der Mauer siedelten einige Mitglieder des FRV in den Westen über und gründeten eine Dependance in Pichelsdorf. Leider kam es in den folgenden Jahren zu einem Nachlassen der Mitgliederzahl, der 1963 in der Auflösung des FRV gipfelte. Die Rudervereinigung Hellas Titania übernahm das Restvermögen, welches vom dortigen FRV im Jahr 1963 in die Vereinigung eingebracht wurde. Hellas führte den Namen "Friedrichshagener Ruderverein" fortan im Untertitel.

Am 21. Januar trifft man sich zum 16. "Nudelsprint" in Spandau.

Im Jahr 1989 ereignete sich mit dem Fall der Mauer zwischen Ost und West eine weitere epochale gesellschaftliche Veränderung. 1990 gründete sich der FRV am Standort Friedrichshagen neu. Der derzeitige Nutzungsvertrag läuft noch bis 2022. Eine angestrebte Verlängerung des Nutzungsrechtes stehe zur Zeit in Frage und die ungeklärte Situation bedrohe den wiedererstarkten und von der Mitgliederzahl spürbar wachsenden FRV in seiner Existenz, so Harald Hansen, einer der stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins. Im Jahr 2015 wurde durch ein Gutachten eine ungefähre Sanierungssumme von 300.000 Euro für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude errechnet.

"Obwohl an diesem Ort bereits seit mehr als hundert Jahren gerudert wird, sind wir ein ein relativ junger Verein, der sich aber selbstverständlich der Tradition verpflichtet fühlt", so Harald Hansen weiter.

In diesem Jahr begehen die Ruderer in Friedrichshagen das 125-jährige Jubiläum des Vereins unter dem Motto "125 Jahre Rudern in Friedrichshagen". Einiges wird im Vereinsleben an der Müggelspree wieder los sein. Zu den feststehenden Höhepunkten zählen unter anderem das "Berliner Anrudern" des Landesruderverbandes am 1. April sowie der "Tag des Rudersports" des Deutschen Ruderverbandes (DRV) am 6. Mai 2017.

Innerhalb der letzten zwei Jahre stieg die Zahl der Mitglieder um netto 42% an. Ein erheblicher Teil des Vereinsmitgliederzuwachses im Kinder- und Jugendbereich ergibt sich aus der guten Zusammenarbeit mit der Wilhelm-Bölsche-Sekundarschule und dem Gerhart-Hauptmann-Gymnasium. Vorgenommen hat man sich, im Jahr 2017 die 200-Mitgliedermarke zu knacken.

Wenn die Friedrichshagener Ruderer einen Wunsch frei hätten für 2017, dann wohl den, in absehbarer Zeit wieder Eigentümer der traditionsreichen Vereinsanlage werden zu können.

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