Ein Besuch im Strandbad Müggelsee. An einem kühlen, windigen Tag. Genau richtig, um mal zu schauen, ob es Neues gibt.
Die Anlage war, abgesehen von drei Besuchern, die auf Bänken saßen, leer. Durch den dauerhaft mit Kritzeleien beschmierten Haupteingang erblickte der einsame Besucher einen fast menschenleeren Strand. Der ordentlich pustende Wind wehte, am Fuß der Treppe angekommen, ein schwer definierbares Aroma herüber.
Durch den tiefen Sand stapfend, näherte sich der Besucher dem Uferbereich. Bereits auf halbem Weg fielen Gegenstände verschiedenster Größe und mit unterschiedlichem Vitalstatus ins Auge. Handgroße Steine lagen vereinzelt im Sand. Am Wasser angekommen fiel als erstes die große Zahl an ruhenden Enten auf, die lethargisch im Sand lagen und sich vom Besucher offensichtlich nicht bedroht fühlten, denn außer einem halbgeöffneten Auge konnte man keine Aufregung oder gar Interesse erkennen. Der Strand auf Höhe der Wasserkante war durchsetzt mit mittelgroßen Steinen und einer Steinplatte, deren wahre Größe das Wasser verborgen hielt. Ein Kabel ragte aus dem Wasser, so etwas hatte der Besucher an einem Strand noch nicht gesehen.
Dem Verlauf nach links folgend, fand sich noch mehr nur teilweise definierbarer Abfall eingeklemmt zwischen Steinen und Grünzeug. Ob und wie lange der Strand schon in diesem Zustand ist und wie hoch das Verletzungsrisiko gerade für Kinder sein mag, davon sollten sich vielleicht mal Fachleute überzeugen. Bevor noch jemand zu Schaden kommt.
In betrüblichem Zustand befinden sich auch immer noch die Haltestellenbereiche der Straßenbahn 61. Wenn das alles in der Übergangszeit bis zur denkmalgerechten Sanierung des Strandbades so bleiben sollte, dann brauchen wir zumindest dort keine Bedarfsampel, denn das vorrangige Bedürfnis wäre dann, woanders baden zu gehen.
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