18.12.2015


Zukunft vom Mellowpark gesichert – Union geht leer aus

SPD steht als einzige Fraktion zum 1. FC Union Berlin

Wie die SPD* mitteilt, hat sich die BVV Treptow-Köpenick für eine sofortige Verlängerung des Nutzungsvertrages von Mellowpark und alleins e.V. ausgesprochen. Der jetzige Vertrag gilt bis zum 31. Dezember 2019 mit Verlängerungsoption bis 2029. Sie fragt, warum es dieser Eile bedurfte, bei einem Anliegen, bei dem bei allen Fraktionen Einigkeit besteht, dass der Mellowpark seine Zukunft auf dem derzeitigen Gelände hat?

Die Fraktionen von Linke, CDU, Grüne und Piraten sahen die Dringlichkeit, den Vertrag umgehend ohne Beratung um weitere 20 Jahre zu verlängern. Sie argumentiert, dass ein weiterer, großer und wichtiger Verein für den Bezirk hat, zu wenig Platz habe. Der 1. FC Union Berlin finde trotz jahrelanger Suche kein geeignetes, naheliegendes Grundstück für ein ausreichend großes Nachwuchsleistungszentrum.  Der Präsident des 1. FC Union, Dirk Zingler, habe gegenüber dem Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) sein „ausdrückliches Interesse an (dem) jetzigen Gelände des Mellowparkes“ bekundet. Zingler betonte die Dringlichkeit einer Standortfindung, da Union im „in Zukunft immer stärker werdenden Kapitalwettstreit im Profifußball nicht mitgehen kann und will, ist eine erfolgreiche Nachwuchsförderung wesentlicher Bestandteil unserer Vereinsstrategie“.

Die SPD-Fraktion sah es als dringend an, die Lage im Sport- und Jugendhilfeausschuss zu beraten. In diesen Ausschussberatungen hätten auch beide Vereine zu Wort kommen können, was in der BVV nicht möglich war.

Doch als sich dafür keine Mehrheit fand, brachte sie einen Änderungsantrag ein: Es ist „zeitnah auf dem Grundstück An der Wuhlheide 250-270 eine zukunftsfähige Lösung für das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Union Berlin e.V., den Mellowpark e. V. und alleins e. V. zu finden.“ Eigentlich ein Vorschlag, bei dem die BVV mitgehen müsste oder über den man zumindest beraten müsste, so der Tenor aus dem Zuschauerraum der BVV am 17. Dezember 2015. Bei der namentlichen Abstimmung lehnten jedoch alle Bezirksverordneten von Linke, CDU, Grünen, Piraten und NPD dieses Ansinnen ab.

Die SPD-Fraktion äußerte: „Wir sind von der Debatte in der BVV schockiert. Ein gemeinnütziger Verein wurde gegen einen anderen ausgespielt. Mit einer Schnellschussentscheidung, wo keine Eile notwendig ist, soll nun der Mellowpark begünstigt werden ohne über die Option einer gemeinsamen Grundstücksnutzung mit dem 1. FC Union zu sprechen oder dies mit allen Seiten zu prüfen und nach einem ausgleichenden Kompromiss zu suchen."

Dass die BVV-Mehrheit den Hilferuf des 1.FC Union ignoriert, sei eine bittere Erkenntnis. Unser Traditionsverein sei es den anderen Fraktionen nicht mal Wert, in Ruhe darüber im Ausschuss zu beraten. Parlamentarisch sei es ein einmaliger Vorgang, dass bei einer so weitreichenden Entscheidung nicht mit den Betroffenen und den Fachgremien diskutiert wird“, so SPD-Fraktionsvorsitzende Gabriele Schmitz.

„Mellowpark und Alleins sind wichtige Vereine im Bezirk und leisten eine hervorragende Arbeit für die Jugend und im Sport. Die Zukunft des Mellowparks ist nun langfristig gesichert. Für die Zukunft des 1. FC Union muss die BVV noch dringend eine Lösung finden. Erst recht nach dieser Debatte.“ so Steffen Sambill (SPD), Mitglied des Sportausschusses und Vorstandsmitglied der Sportjugend Treptow-Köpenick.

Der Sportstadtrat Michael Vogel (CDU) betonte bei der BVV-Debatte, dass er sich grundsätzlich eine Sicherung beider Vereine wünscht. Für den Fußballverein der 2. Bundesliga erwähnte er eine andere Fläche in der Wuhlheide, die aber nach Fachmeinungen aus der Abteilung für Stadtentwicklung und Umwelt aus Naturschutzgründen untauglich sei. Auch eine Genehmigung dafür sei unwahrscheinlich und ein Bebauungsplanverfahren könnte ein Jahrzehnt in Anspruch nehmen.

Der Sportstadtrat sei außerdem immer noch einen Bericht zu einem BVV-Antrag aus dem Jahre 2011 schuldig, dem 1. FC Union bei der Errichtung eines Nachwuchsleistungszentrums behilflich zu sein. Die Standortsuche müsse demnach weitergehen. Die SPD-Fraktion werde den 1. FC Union dabei weiterhin mit allen Kräften unterstützen. Die anderen Fraktionen sollten dies auch tun.

* SPD-Kontakt: Gabriele Schmitz, E-Mail: gabriele.schmitz@spd-fraktion-tk.de

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Von: -stm-