28.06.2017


Zurück in die Zukunft?


Strandbad Müggelsee und der Spagat zwischen vorgestern, gestern und morgen

Der Würfel des Anstoße(n)s

Ein Blick auf den See kann entspannend wirken

Wo man in ziemlich längst vergangenen Zeiten mit Gin-Tonic und (Club)Cola-Rum anstieß, stießen zuletzt manchen Akteuren der Friedrichshagener und Rahnsdorfer Bürgerschaft die zerstobenen Hoffnungen einer Sanierung und Weiternutzung des sogenannten "Disco-Würfels" schwer auf. Entgegen der ursprünglich erhofften Sanierung des Mehrzweckgebäudes auf dem Gelände des denkmalgeschützten Strandbades Müggelsee ist das Areal nun großräumig abgesperrt, die Rückbauarbeiten haben begonnen und der "Würfel" soll planmäßig bis Ende Juli abgetragen sein.

Der Badebetrieb soll auch während der Rückbauarbeiten uneingeschränkt möglich sein.

Den Zuschlag für den Planungsauftrag hat nach erfolgter Ausschreibung das Büro Plafond aus dem Bezirk Treptow-Köpenick erhalten. Das Planungsbüro hätte in den Auswahlgesprächen von allen Bietern am meisten überzeugt, es verfüge über entsprechende Referenzen im Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz und habe in den Auswahlgesprächen alle planungsrelevanten Schwerpunkte aufgezeigt und erste Lösungsansätze dargestellt, hieß es dazu aus dem Büro des Bezirksbürgermeisters, veröffentlicht auf berlin.de.

Die Bauausführung soll im April 2018 beginnen und im Herbst 2019 abgeschlossen sein.

Aktuell zeigt sich das Wetter von seiner besten Seite, sofern man denn Hitze mag. Dementsprechend ordentlich ist der Besucherstrom, besonders an den Wochenenden. Ein Mitarbeiter berichtete uns gegenüber, dass leider nach jedem Wochenende große "Müllberge“ zu beseitigen seien, die von den Gästen hinterlassen würden. Der angeforderte Container wäre regelmäßig voll und müsse aufwändig geleert werden.

Manche Gäste wären auch der Meinung, dass die Arbeiter für die Sauberkeit des Objektes zuständig seien und zeigten entsprechend wenig Einsicht in so etwas wie eine freiwillige Selbstkontrolle und Entsorgung ihrer Hinterlassenschaften.

Ein älterer Herr macht mit seinem Fahrrad Halt am Strandbad und man kommt ins Gespräch. Er denke gern an seine 30-jährige Tätigkeit in der DDR, bei der er für den Bezirk Köpenick und insbesondere für das Strandbad verantwortlich war. „Ich hoffe, dass dieses Areal behutsam saniert wird und weiterhin für alle Gäste im Rahmen des Denkmalschutzes erhalten bleibt.“

Ein Triathlet dreht regelmäßig seine Trainingsrunden per Rad, im See und beim Lauf um den See. „Eine Pause am Strandbad muss sein und lohnt immer, weil ich den Blick auf den Müggelsee und die Müggelberge genieße. Das Training in dieser schönen Gegend ist zugleich Ausgleich für die Arbeit in der Stadt.“

Das traditionelle Müggelseeschwimmen wird auch in diesem Jahr im August sein Ziel im Strandbad Müggelsee haben.

Man darf gespannt sein, wie unser Strandbad in fünf Jahren aussehen wird und was von den Versprechen und Plänen dann zu Tatsachen wurde.

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