An einem Donnerstag im Jahr 1912
Der Friedrichshagener SV 1912 feiert seinen 106. Geburtstag
Die gut besuchte Sportanlage m letzten Jahr beim Gastspiel des 1. FC Union
Die Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg
Am 3. Oktober 1990 trat das "Wirksamwerden des Beitritts der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland" in Kraft.
Auch der Friedrichshagener SV 1912 feiert heute, allerdings auch und vorrangig seinen eigenen Geburtstag. Vor genau 106 Jahren, es war ein Donnerstag, gründeten 4 "B-Jugendliche" den Verein. Damals noch als SC Hohenzollern 1912 Friedrichshagen, eine zeitgemäße Namensgebung unter Kaiser Wilhelm II..
Zu dieser Zeit existierten schon einige Vereine in Friedrichshagen und Umgebung. Mitte Januar 1919 nach der Abdankung dieses letzten Hohenzollern erfolgte die Umbenennung in "Sport-Club Burgund 1912 Friedrichshagen". Den Zusatz e. V. als eingetragener und gemeinnützig agierender Verein erhielten die "Burgunder" dann im Juli 1922.
Als Sport-Club betrieb man in den Zwanzigerjahren vorrangig Leichtathletik mit, heute noch, vergleichsweise herausragenden Resultaten und vielen Club- und Mehrkämpfen gegen benachbarte Vereine wie SC Kalkberge (heute Rüdersdorf), FV Erkner, Union Fürstenwalde, SV Woltersdorf, Markomannia Oberschöneweide. Man benutzte die Leichtathletik damals auch als durchaus erfolgreichen Grundlagensport für Fußball, Damenhandball, Tennis und auch "Pingpong" mit entsprechenden Erfolgen.
Bald darauf lag das Hauptaugenmerk auf dem Spiel mit dem runden Leder. Der relativ junge Sport zog damals im fußballverrückten und fußballerisch gespaltenen Ort mit dem Hauptkonkurrenten SV 09 Viele an und so hatte der Club dann zu Hoch-Zeiten vor 1945 Tausend und mehr Zuschauer bei diesen brisanten Derbys. Mehrere hundert Mitglieder, in der Spitze an die 500, fundamentierten und finanzierten den Verein.
Später zu DDR-Zeiten war man als SG Friedrichshagen ein ausgewiesener Mehrspartenverein mit weit über 1000 eingetragenen Mitgliedern in mehr als 7 Abteilungen. Nicht unerheblichen Anteil daran hatte der Wassersport am nahen Müggelsee.
Vereinsvorsitzender Manfred Engel: "Fußball spielte aber weiter die Hauptrolle, auch dann mit großen und dauerhaften Erfolgen in den sechziger und siebziger Jahren. Und niemals hatten wir, ein durchaus gewollter Ausdruck einer gewissen Souveränität, das große "B" vor dem Namen der SG. Wir waren also keinem volkseigenen Betrieb angeschlossen, wurden aber auch von keinem finanziell erheblich unterstützt oder sogar getragen wie viele, viele andere Betriebssportgemeinschaften. Siehe und höre dazu mal unsere Hymne "auch in der Zeit der BSG'en konnt man uns an der Spitze sehen, Grün-Weiß beherrschte Platz und Ort, die Gegner schlichen punktlos fort....".
2018, im 106. Jahr des Bestehens, geht neben bejubelten sportlichen Erfolgen der zahlenmäßige Aufschwung weiter. Der FSV habe aktuell vier autarke und finanziell gesunde Abteilungen, nämlich Fußball, Handball, Gymnastik und Volleyball, so der Vereinsvorsitzende. Von den 700 Mitgliedern seien ca. 400 Kinder oder Jugendliche.
"Sportlich sind wir hinter dem Leistungszentrum des 1. FC Union Berlin im männlichen und weiblichen Nachwuchsbereich über alle Altersklassen derzeit auf auf Platz 2 des Bezirks Treptow-Köpenick zu finden." Diese zu halten und zu verteidigen, verlange auch in naher Zukunft neue engagierte, jüngere Übungsleiter sowie auch jüngere Ehrenamtler, die verantwortliche Vereinsfunktionen auch im Jugendbereich wahrnehmen könnten. Interessenten seien herzlich willkommen, so Engel weiter.
Noch mehr Einzelheiten zu den Abteilungen und Strukturen finden Sie natürlich auf der Webseite des Jubilars. Geburtstagskind würde bei 106 Jahren doch despektierlich klingen oder?
Auf dem Platz am Mittwoch können Sie beide Herrenmannschaften bei Pflichtspielaufgaben unterstützen und auf den junggebliebenen Hochbetagten in lockerer, entspannter Stimmung mit Kalt- oder Heißgetränken anstoßen. Herzlichen Glückwunsch und Prost!
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